16.04.2015 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Sto AG.
Wie der Hot-Dog, so das Haus? Foto: TheCulinaryGeek [Lizenz: CC BY]
Das Hot-Dog-Würstchen bleibt warm, denn das Brötchen schützt es vorm Auskühlen. Eine Wurst auf dem Pappteller wird dagegen schnell kalt, ihr fehlt dieser Schutz. Weiß jeder und stellt niemand infrage – der „Wärmeschutz mit Namen Brötchen“ gehört zum alltäglichen Erfahrungsschatz.
Seit rund zweieinhalb Jahren taucht immer wieder die Behauptung auf, dass Wärmedämmung gar nicht dämme. Als Beleg dienen einige wenige Bauwerke, an denen sich tatsächlich kein Dämm-Effekt eingestellt hatte – obwohl die Gründe dafür nicht an der Dämmung lagen, sondern an falscher Planung und mangelhafter Ausführung. Dass gut ein Drittel des Wohnungsbestandes in Deutschland mittlerweile gedämmt ist (rund sechs Millionen Wohnungen), blenden die Kritiker gerne aus. „Dämmung dämmt nicht klingt genauso spektakulär wie die These, Wasser sei nicht nass oder ein Ball könne nicht rollen – und ist genauso falsch“, sagt Dämm-Experte Ronny Meyer. Der unabhängige Energie-Berater setzt sich seit vielen Jahren für das energiesparende Bauen und Sanieren ein. Nicht um jeden Preis, sondern mit Weitsicht und (bau-)technischer Vernunft. „Jeder weiß, dass es unter einer Bettdecke warm bleibt und das Hot-Dog-Brötchen das Hot-Dog-Würstchen bis zum letzten Bissen vor dem Auskühlen schützt – nicht anders funktioniert Wärmedämmung am Haus!“
Wenn es draußen kälter ist als drinnen, verliert jedes Gebäude Heizwärme durch die Wände nach außen. Nur die Wärme-Fließ-Geschwindigkeit unterscheidet sich deutlich – das ist bei einem Haus wie beim Hot-Dog: Je besser der Schutz vor Wärmeverlust ist, desto länger bleibt es warm. Ohne das Brötchen wäre das Würstchen ruck-zuck kalt – und ungeschützt, nur mit der nackten Wand, verlieren auch Häuser blitzschnell Wärme-Energie. „Dämmen immer und überall heißt das natürlich nicht“, erklärt Meyer, „jedes Haus verdient seine eigene Betrachtung“. Die optimale Energiespar-Strategie berücksichtigt viele Faktoren – einschließlich Heizung und bis zum Denkmalschutz. „Faustregel: Bei einem Haus mit modernisierungsbedürftiger Fassade, das mehr als 20 Liter Heizöl pro Quadratmeter im Jahr verbraucht, ist eine Fassadendämmung sinnvoll.“
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