29.08.2017 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Immobilien Scout GmbH.
Durch die hohe Nachfrage und einen Mangel an Wohnangeboten in deutschen Städten und Gemeinden sind die Preise in den letzten Jahren enorm angestiegen und bezahlbare Wohnungen nur noch schwer zu finden. Auffallend ist vor allem die Preisentwicklung bei Eigentumswohnungen. Im Bundesdurchschnitt sind die Quadratmeterpreise von
Bestands- und Neubauwohnungen von März 2007 bis März 2017 um knapp 70 Prozent gestiegen. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis von Neubauwohnungen1) hat sich von 1.443 Euro (2007) auf 2.436 Euro (2017) erhöht. Einen starken Preisanstieg innerhalb der letzten zehn Jahre verzeichnen auch Bestandswohnungen2). Während 2007 noch 948 Euro für den Quadratmeter gezahlt wurden, sind es heute 1.583 Euro.
1)Referenzwohnung Neubau: Drei Zimmer, 80 Quadratmeter, mittlerer Ausstattungsstandard.
2)Referenzwohnung Bestand: Drei Zimmer, 80 Quadratmeter, mittlerer Ausstattungsstandard, Alter: 30 Jahre.
Weniger stark sind die Preise bei Mietwohnungen gestiegen. Der Immobilienpreisindex IMX weist einen Anstieg von 30 Prozent im bundesweiten Durchschnitt aus. In Quadratmeterpreisen ausgedrückt heißt das: Die Mietpreise haben sich von 2007 bis 2017 durchschnittlich von 4,68 Euro auf 6,16 Euro pro Quadratmeter erhöht.
Noch deutlicher sind die Preisentwicklungen für Kaufwohnungen in Berlin, Hamburg und München. In diesen Städten liegen die Preissteigerungen deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt. Bestandswohnungen verzeichnen dabei den größten Anstieg innerhalb der letzten zehn Jahre.
Vor allem in der Hauptstadt steigen die Kaufpreise ungebremst weiter. Bei Bestandswohnungen in Berlin ist der Immobilienpreisindex IMX von 2007 zu 2017 um 158 Prozentpunkte gestiegen. Konnten Käufer im Jahr 2007 eine Bestandswohnung noch für einen Quadratmeterpreis von 1.083 Euro erwerben, so müssen sie heute in der Hauptstadt mit 2.804 Euro pro Quadratmeter das 2,5fache an Kosten einkalkulieren. Auch in München und Hamburg sind die Preisentwicklungen enorm. In München ist der Immobilienpreisindex um 133 Prozentpunkte gestiegen, in Hamburg um 107 Prozentpunkte.
„Dieser enorme Anstieg der Kaufpreise für Bestandswohnungen, der sich in den vergangenen drei Jahren noch weiter beschleunigt hat, ist auf die Wohnungsknappheit an zentralen Standorten in den Städten, aber auch auf die weiterhin sehr niedrigen Zinsen zurückzuführen. Derzeit ist nicht abzusehen, wann sich dieser Wachstumstrend abschwächt“, so Jan Hebecker, Leiter Märkte und Daten bei ImmobilienScout24.
Auch die Mieten sind in den vergangenen zehn Jahren deutlich angestiegen. Allerdings mit einer durchschnittlichen Steigerung von 32 Prozent wesentlich moderater als die Kaufpreise für Eigentumswohnungen. Jedoch zeigt sich auch bei den Mieten, dass die Preiszuwächse in den Metropolen deutlich größer sind, als im Bundesdurchschnitt. Auch hier ist Berlin mit knapp 72 Prozent Mietpreissteigerung der Spitzenreiter im Deutschland-Vergleich. Zahlten Mieter 2007 nur etwas mehr als 5 Euro pro Quadratmeter, so sind es inzwischen knapp 9 Euro pro Quadratmeter.
Der hedonische Immobilienpreisindex IMX wurde gemeinsam von ImmobilienScout24 und dem Rheinisch-Westfälischen Wirtschaftsinstitut (RWI) entwickelt. Der IMX wertet die Preisentwicklung von Eigentumswohnungen, Mietwohnungen und Häusern seit dem Jahr 2007 aus. Er berücksichtigt neben der Preisentwicklung auch die geographische Lage einer Immobilie sowie die Größe, das Alter und die Ausstattung des Objekts.
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