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Vollzeit für Führungskräfte kein Muss

10.09.2012  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: IHK für München und Oberbayern.

Unternehmen bauen familienfreundliche Maßnahmen aus

Immer mehr Unternehmen setzen auf familienfreundliche Angebote am Arbeitsplatz, um ihre Mitarbeiter zu halten. In vielen Unternehmen sind deshalb nicht nur flexible Arbeitszeiten eine Selbstverständlichkeit, sondern inzwischen gehören auch mobiles Arbeiten, Unterstützung bei der Pflege von Angehörigen und bei der Kinderbetreuung zum Alltag.Selbst das Führen in Teilzeit ist kein Tabu mehr.

Die Unternehmen wollen ihr Engagement in den kommenden Jahren sogar noch ausbauen. Das hat eine aktuelle Umfrage der bayerischen IHKs unter 410 Unternehmen ergeben. „Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist für die bayerische Wirtschaft zum strategischen Handlungsfeld avanciert, um Fachkräfte zu finden und zu halten“, sagt BIHK-Hauptgeschäftsführer Peter Driessen.

Bereits heute bieten 83 Prozent der Unternehmen unterschiedliche Arbeitszeitmodelle an. In Zukunft planen dies noch sieben Prozent mehr. Um ihrer Belegschaft beim Spagat zwischen Familie und Job unter die Arme zu greifen, setzen 86 Prozent der Unternehmen insbesondere auf Teilzeitangebote. Der Anteil wird auf 90 Prozent ansteigen. Nur jedes zehnte Unternehmen will auch in Zukunft ohne Teilzeit auskommen.

Die Vorstellung, Führungskräfte müssten grundsätzlich Vollzeit arbeiten, ist auf dem Rückzug. Bereits 36 Prozent der Unternehmen bieten für ihre Führungsriege reduzierte Arbeitszeiten an. Ein Drittel davon will dieses Angebot noch ausbauen. Bei 15 Prozent der befragten Unternehmen steht die Einführung unmittelbar bevor.

Die Möglichkeit, mobil von zu Hause zu arbeiten, ist in jedem zweiten bayerischen Unternehmen (51 Prozent) möglich, weitere zwölf Prozent haben dies auf der Agenda. Immer mehr Mitarbeiter müssen Familienangehörige pflegen. Die Hälfte der bayerischen Unternehmen bietet deshalb schon heute Unterstützung bei Beruf und Pflege an. Nach den Ergebnissen der Umfrage, wird dieser Anteil sogar auf 68 Prozent steigen. „Gerade in solchen Fällen - bei Erkrankungen und der Pflege von Familienangehörigen - kann Arbeiten von zu Hause aus dabei helfen, Beruf und Familie zu vereinbaren“, so Driessen.

Bei der Kinderbetreuung ergreifen die Unternehmen im Freistaat selbst die Initiative. So unterstützt fast jedes dritte Unternehmen (32 %) seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter etwa durch finanzielle Zuschüsse, Vermittlung von Betreuungsmöglichkeiten oder ein Eltern-Kind-Büro. Weitere 17 Prozent planen, sich in der Kinderbetreuung zu engagieren. Gleichzeitig wünschen sich 79 Prozent der Unternehmen weniger bürokratische Hürden, wenn sie in die betriebliche Kinderbetreuung investieren. Von der Politik erwarten 81 Prozent der Befragten dass die Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren ausgebaut werden, über 90 Prozent halten ein besseres Betreuungsangebot für Schulkinder für dringend nötig. Vor allem bei den Öffnungszeiten in den Kindertagesstätten sehen die Unternehmen Nachbesserungsbedarf.

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