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Verändern Internet, Handy & Co. unsere Städte?

13.10.2011  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung.

Räumliche Aspekte der Informations- und Kommunikationstechnologien

Die digitalen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) mit ihren immer neuen Anwendungen sind längst Teil unseres Lebens- und Wirtschaftsalltags und haben ihn rasant verändert. Hat dies Auswirkungen auf die Städte und das Leben darin? Ein umfassender Befund dazu steht noch aus. Einzelne Nutzungsmuster der neuen Technologien und Modifizierungen von Alltagspraxen werden aber bereits erforscht und in ihren räumlichen Wirkungen gedeutet. Dazu liefert das aktuelle Heft der „Informationen zur Raumentwicklung“ interessante Beiträge.

Statt der erwarteten „Auflösung“ des physischen durch den virtuellen Raum diagnostiziert die Forschung eine gegenseitige Durchdringung dieser beiden Sphären. Ortsgebundene und ortlose Alltagsroutinen stehen heute Seite an Seite. Hinzu kommen neue Lebensstile und erschweren die eindeutige Ableitung von Ursache und Wirkung. Nachweisbar spielen Angebote des unmittelbaren Lebensumfelds im Internet eine große Rolle und verweisen auf dieses zurück. Einkäufe über das Internet werden zwar immer häufiger, mindern aber insgesamt nicht die Lust am Shopping in der Stadt und die Attraktivität der Städte allgemein. Auch die Annahme, dass IKT den Verkehr reduzieren oder sogar substituieren würden, bestätigt sich bislang nicht. Weder der Berufsverkehr noch die private Mobilität haben durch IKT abgenommen. Private Wege nehmen sogar tendenziell zu, da Information und Kommunikation über Handy und Co. mehr spontane Aktivitäten anregen. Weiterhin im Wachsen ist auch der Wirtschaftsverkehr. Dazu trägt unter anderem der vermehrte Zustellverkehr bei Internetkäufen bei, besonders aber die immer kleinteiligere, auf Kundenwünsche maßgeschneiderte Warenproduktion und –distribution. Sie wurde durch den IKT-Einsatz in Produktion und Logistik erst möglich.

Im kommunalen Bereich ermöglichen IKT u.a. eine umfassendere Bürgerbeteiligung, internetgestützte Quartiersnetzwerke oder auch den Einsatz „smarter“ Haustechniken, um die Nutzung öffentlicher Einrichtungen zu optimieren. Dazu zeigt das Heft Beispiele. Mehr als anderswo setzt dies jedoch einen gleichen Medienzugang aller Bürger voraus, der noch nicht gegeben ist.

Informationen zur Raumentwicklung (IzR), Heft 10/11.2011:
Räumliche Aspekte der Informations- und Kommunikationstechnologien
Herausgeber: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Bonn
ISSN 0303-2493
Vertrieb: Selbstverlag des BBSR und Buchhandel

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Quelle: Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)

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