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Unsichere Zeiten für die Weltwirtschaft

01.08.2011  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: ManagerGate.

Global Economic Outlook von Deloitte: politische Entscheidungen stellen die Weichen

Die aktuellen Entscheidungen der Euroländer zur Griechenlandkrise werden bei konsequenter Umsetzung die Währungsunion grundsätzlich verändern. Auch in den USA und in den für die Weltwirtschaft wichtigen BRIC Staaten stehen wichtige fiskalpolitische und geldpolitische Entscheidungen an. Laut aktuellem Global Economic Outlook von Deloitte stehen die Zeichen der globalen Wirtschaft auf Entschleunigung. Das Wachstum in der Eurozone wird durch die Turbulenzen der Peripheriestaaten aber auch durch eine Abschwächung der bislang günstigen Entwicklung der EU-Kernländer belastet. Grund zum Optimismus hingegen gibt die wirtschaftliche Entwicklung der Türkei. Die USA befinden sich derzeit in einem Schwebezustand zwischen Erholung und möglichen Double Dip. Die BRIC-Staaten wiederum haben ganz individuelle Probleme und Herausforderungen zu meistern.

„Die Politik hat erkannt, dass die europäische Schuldenkrise nur durch fundamentale Reformen und Mut gelöst werden kann. Es wird kein leichter Weg, die europäischen Volkswirtschaften wieder auf Wachstumskurs zu bringen, aber mit der Entscheidung der Euro-Staaten zu Griechenland wurde dieser Prozess wiederbelebt“, unterstreicht Elisabeth Denison, Director Corporate Development & Strategy bei Deloitte. „Wichtig ist, dass das Bekenntnis der Politik zu klaren EU-Strukturen und zur Umsetzung der EU-Stabilitätsregeln zukünftig in die Tat umgesetzt wird.“

EU und Großbritannien: mit gebremstem Schaum

Auch im derzeitigen „Europa der zwei Geschwindigkeiten“ schwächt sich das Wachstum länderübergreifend ab. Das betrifft vor allem den Produktionssektor. Der Einkaufsmanagerindex zeigt einen Zwei-Jahres-Tiefstand und liegt damit im weltweiten Trend. Hinzu kommt eine zu hohe Inflationsrate – eine durchaus unkomfortable Kombination. Der Arbeitsmarkt 2011 zeigt lediglich eine leichte Erholung gegenüber 2010, wobei die Situation in den einzelnen Ländern auch hier ausgesprochen unterschiedlich ist. Die Wirtschaft Großbritanniens zum Beispiel schwächelt aufgrund der rigiden Sparpolitik im Zusammenspiel mit einer hohen Inflationsrate. Andererseits entwickelt sich der Arbeitsmarkt hier etwas positiver als erwartet. Die Hoffnungen ruhen auf einer sinkenden Inflation sowie einer positiven Lohnentwicklung im privaten Sektor.

Türkei: Hoffnungsträger am Rande Europas

Deutlich freundlicher als im Euro-Raum und Großbritannien zeigt sich die Entwicklung in der Türkei, der „Brücke“ zwischen Europa und (Vorder-)Asien. Obwohl auch hier die Finanzkrise ihre Spuren hinterlassen hat, konnte sich das Land vergleichsweise schnell erholen. Die Wachstumsaussichten für das Gesamtjahr 2011 sind gut, Produktion, Binnenkonjunktur und Arbeitsmarkt zeigen sich stabil. Expertenschätzungen zufolge wird die Türkei bis 2017 das größte Wachstum unter den OECD-Staaten aufweisen. Probleme machen indes das hohe Leistungsbilanzdefizit und die Inflation.

USA: Double Dip oder nicht?

Die wirtschaftliche Lage der USA ist gekennzeichnet von einem prekären Arbeitsmarkt und stagnierender Produktion. Derzeit scheint ein Double Dip nicht ausgeschlossen. Der Immobilienmarkt bleibt schwach, zudem droht das enorme Haushaltsdefizit. Entsprechende Sparmaßnahmen werden die Konjunktur zusätzlich bremsen. Die Banken stehen unter starkem Druck – nicht zuletzt auch wegen der Euro-Schuldenkrise. Insgesamt, so die Expertenschätzung, müsste es aber zu einem zweiten Bankencrash kommen, damit die Gefahr eines Double Dip akut wird.

Japan: Erholung in Sicht?

Trotz Tsunami-Katastrophe erholt sich die japanische Wirtschaft schneller als erwartet und alle Zeichen deuten auf ein positives zweites Halbjahr 2011. Erfolgskritisch bleibt die Frage nach der Energieversorgung und den staatlichen Wiederaufbauhilfen. Auf lange Sicht stellt sich für Japan zudem die Frage nach einer Verlagerung der Industrieproduktion zugunsten des Ausbaus besonders wertschöpfungsstarker Sektoren.

China & Indien: Inflation bedroht Wachstum

Sowohl in China als auch in Indien ist die Inflation das fast alles beherrschende Thema. In China spielt dabei die Währungsaufwertung eine zentrale Rolle; dies könnte sich, negativ auf die Exportentwicklung auswirken. In Indien bestimmt der Monsun einmal mehr das gesamte Geschehen. Ein Anstieg der Lebensmittelpreise soll in jedem Fall verhindert werden – nach Absicht der Zentralbank im Zweifel auch zulasten des Wachstums. Bereits jetzt stagnieren Teile der Produktion, der Ölpreis macht der gesamten Industrie zu schaffen und Direktinvestitionen lassen nach. Insgesamt hängen Indiens Perspektiven vor allem von der künftigen Fiskalpolitik ab.

Die beiden anderen BRIC-Staaten Russland und Brasilien weisen – neben der scheinbar allgegenwärtigen Inflation –sehr unterschiedliche Situationen auf: Während Russland ein Wachstums- und Investitionsproblem hat, stehen in Brasilien vor allem die Währungsaufwertung und die generelle Fiskalpolitik im Zentrum.

Den kompletten Report finden Sie hier zum Download.

Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
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