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Unser Team ist richtig super …

21.03.2016  — Gertrud Zeller.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

... sagt Claudia und ich sehe ganz genau, wie Erika – ihre direkte Kollegin – die Augen rollt. Ein Erfahrungsbericht von Gertrud Zeller.

Als ich sie später darauf anspreche, meint Erika: „Immer die Claudia mit ihrem Harmoniegedöns. Das geht mir auf die Nerven, denn wir sind kein gutes Team. Bei uns wird nicht kommuniziert, sondern gezickt!“

Das sind harte Worte. Wie kommt es, dass Claudia die Dinge in einem ganz anderen Licht sieht als Erika?

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Claudia ist eine nette Sekretärin, gerade 48 Jahre alt geworden, seit 20 Jahren im Team und bei allen sehr beliebt.

Erika ist 35 Jahre jung, kam vor 3 Jahren dazu und ist sehr direkt. Ihre Beliebtheit bei den Kollegen hält sich in Grenzen.

In gut funktionierenden Teams ist eines sehr wichtig: Kommunikation. Verbal oder nonverbal.

Die Kommunikation lebt davon, dass man dabei entweder zuhört oder spricht. Keine dominante Rolle einnimmt, sondern wertschätzend mit den Kollegen umgeht. Erika ist da etwas anders. Sie vertritt die Meinung, dass Harmonie in einem guten Team nichts zu suchen habe und konzentriert sich auf die Fakten. „Gefühlsduselei“ hat im Arbeitsalltag nichts zu suchen und Claudia ist ihr einfach zu „weich“.

Die Frage ist natürlich, wie können diese beiden als Team erfolgreich arbeiten? Sie sitzen wohl nicht im gleichen Büro, doch arbeiten sie öfter an den gleichen Projekten.

Wie erreichen diese beiden „eine gute Zusammenarbeit durch stressfreies Miteinander?“

Meine Tipps:

  1. Als erstes gilt es tatsächlich die Emotionen beiseite zu schieben. Im Berufsleben sollten wir uns auf die Fakten konzentrieren. Nicht immer einfach, da wir dazu neigen, viele Aussagen persönlich zu nehmen.
  2. Die Kommunikation erfolgt auch nonverbal – also durch Körpersprache, Zeichen und Gesten.
  3. Die Stimme ist extrem wichtig. Wenn der andere etwas ausspricht, kommt der Klang der Stimme hinzu. Selbst wenn er etwas sagt wie: „Gib mir bitte mal das Formular!“ kann dies sehr nett oder auch sehr streng und hart klingen. Es kommt also oft nicht darauf an, WAS der andere sagt, sondern WIE er es sagt.
  4. Beim gesprochenen Wort kommt es darauf an, Konjunktive (könntest du, würdest du etc.) und Weichmacher-Wörter (eigentlich, prinzipiell, relativ etc.) zu vermeiden.

Erika muss lernen, etwas freundlicher zu formulieren und für Claudia ist es wichtig, ihre Erwartungshaltung etwas zurückzuschrauben. Klare Kommunikation fördert positives Teamklima.

Weiteres Beispiel:

Sprechen Sie von „uns“ und nicht von „Du“:

Negativ:

„Ich glaube nicht, dass DEIN Vorschlag auch nur annährend zu realisieren ist, das ist doch Unfug. Wir werden nie im Stande sein mit DEINER Idee das geforderten Ziel rechtzeitig zu erreichen.“

Positiv dagegen:

„Das ist grundsätzlich ein guter Vorschlag, WIR sollten nur bedenken, dass wir auch unter einem gewissen Zeitdruck stehen, der es UNS schwer macht, das Ziel in der geforderten Zeit zu erreichen. Was hälst Du denn z. B. von ...“

Obwohl beide Aussagen grundsätzlich das gleiche bedeuten (zu wenig Zeit für diesen Vorschlag), werden Sie bestimmt gemerkt haben, dass die zweite Äußerung wesentlich positiver klingt und „Wir“-bezogen formuliert ist.

Durch diese „Wir“-bezogenen Ansichtsweise vermitteln wir dem „Kritisierten“ das Gefühl, dass er nicht alleine steht, sondern dass es darum geht, GEMEINSAM ein Ziel zu erreichen und hierfür eine GEMEINSAME bestmöglich Lösung zu finden. Sie stellen ihn also nicht bloß.

Claudia und Erika haben eine Chance, wenn sie die Kommunikationsregeln beachten.

Ich wünsche Ihnen wunderschöne und stressfreie Osterfeiertage und ein freundliches Miteinander im Büro.

Österliche Grüße in alle Richtungen

Ihre Gertrud Zeller


Die Autorin:

Gertrud Zeller

20-jährige Berufserfahrung im Chefsekretariat. Seit 1999 selbstständige Seminarleiterin. Sie ist Mitinhaberin des Unternehmens "Die Seminarschneider" und "Trainerin aus Leidenschaft". Frau Zeller hat einen Lehrauftrag für Rhetorik, Präsentation und Besprechungsmanagement an der Hochschule Pforzheim und ist außerdem für viele Seminaranbieter und eigene Kunden tätig. Ihr Herz schlägt vor allen Dingen für die Themen Präsentation, Veranstaltungsmanagement, Protokollführung und besonders für alle Themen rund um das Sekretariat. Durch ihre langjährige praktische Erfahrung im Assistenzbereich versteht es Frau Zeller bereits von der ersten Minute an im Seminar sehr praxisnah zu berichten und zu handeln.

Hier finden Sie die aktuellen Seminartermine von Gertrud Zeller.





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