19.05.2014 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: InterSearch Executive Consultants GmbH & Co. KG.
Für die Studie "Jobwechsel im Topmanagement" wurden 150 Vorstände, Geschäftsführer sowie Bereichsleiter befragt.
Die Zahlen überraschen, da Mittelständler als Arbeitgeber generell begehrt sind. Die Studie zeigt ebenso, dass Manager, die bei mittelgroßen Unternehmen mit bis zu 1000 Mitarbeitern arbeiten, sich ganz bewusst für ihre Firma entschieden haben. So geben 78 % an, dass der gesellschaftsrechtliche Hintergrund bei ihrer letzten Arbeitgeberwahl eine große oder sehr große Rolle gespielt hat. "Die Kandidaten unterschätzen häufig, wie wichtig der persönliche Draht in mittelgroßen und vor allem inhabergeführten Unternehmen ist. Ein guter Kontakt zum Inhaber ist zwingende Voraussetzung für eine erfolgreiche Karriere", sagt Thomas Bockholdt, Geschäftsführender Gesellschafter der auf den Mittelstand spezialisierten Personalberatung InterSearch Executive Consultants.
"Wenn der Manager mit dem Unternehmenschef auf einer Wellenlänge ist, kann es funktionieren - wenn nicht, wird der Manager auf Dauer mit den speziellen Gepflogenheiten der Firma nicht glücklich", sagt Bockholdt, der darauf verweist, dass im Mittelstand die Arbeitskultur deutlich stärker vom Unternehmenschef geprägt wird als in Konzernen. "Auch ein Bereichswechsel nützt hier wenig, denn der Chef mischt sich in der Regel überall ein", so Bockholdt. Dieses Spannungsfeld wird auch von einer vorangegangenen Unternehmensbefragung der Personalberatung belegt. Sie zeigt: 31 % der Personalverantwortlichen von Unternehmen bis zu 1000 Mitarbeitern haben sich schon von Managern getrennt, weil diese sich nicht in die Unternehmenskultur einfügen konnten.
Die ungeplanten Trennungen und häufigen freiwilligen Wechsel der Mittelstandsmanager haben gravierende Folgen für die Unternehmen. "Kosten im sechsstelligen Bereich für die Neubesetzung selbst und als Folge von Vakanzzeiten sowie eine mangelnde strategische Kontinuität belasten die Firmen", sagt Bockholdt. So gaben in einer früheren Studie der Personalberatung 42 % der Unternehmen an, dass sie ein halbes Jahr oder länger für eine erfolgreiche Rekrutierung brauchen. Nur 12 % brauchten dafür weniger als drei Monate.
Viele der frühzeitigen Arbeitgeberwechsel lassen sich aber vermeiden, wenn sich Kandidat und Unternehmen im Einstellungsprozess aufeinander einlassen. Im weiteren Verlauf helfen ein gut konzipiertes Onboarding und strukturierte Prozesse, die Manager zu halten. "Eine wohlüberlegte Begleitung in den ersten Monaten ist gerade in Führungspositionen wichtig. Durch den regelmäßigen Austausch können beide Parteien sicherstellen, dass sich die jeweiligen Vorstellungen zur Zusammenarbeit decken - oder gemeinsam dafür sorgen, dass sie sich annähern", sagt Bockholdt.
Hintergrundinformation
Für die Studie wurden 150 Vorstände, Geschäftsführer, Bereichs- und Abteilungsleiter online befragt. Die Befragten kommen aus Unternehmen ab 100 Mitarbeitern in den Branchen Dienstleistung, Handel und Industrie. Befragungszeitraum: Ende 2013.
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