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So entsteht Ihre Wirkung auf andere

20.09.2012  — Petra Bunse.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Kommunikationspsychologie im Sekretariat

Die Macht des ersten Eindrucks

Verhaltensforscher haben herausgefunden, dass der erste Eindruck, den wir von einem fremden Menschen gewinnen, innerhalb von wenigen Sekunden gebildet wird.

Es gibt mehrere Faktoren, die hier gemeinsam wirken.

Beim ersten Eindruck von einer unbekannten Person spielen Kleidung und Gesichtsausdruck, aber auch Körperhaltung und Sprache eine wichtige Rolle. Die Entscheidung, ob Sie jemanden sympathisch finden oder als unsympathisch wahrnehmen, wird innerhalb von ca. 10 Sekunden getroffen – und vor allem unbewusst.

Die wirklichen Beobachtungen werden mit unzähligen subjektiven Empfindungen vermischt. Oft müssen Sie Ihren ersten Eindruck später revidieren - ein Vorgang, der den meisten Menschen jedoch nicht immer leicht fällt.

Die gleichen Erfahrungen machen täglich auch andere Menschen mit Ihnen:

  • Wenn Sie in die Straßenbahn einsteigen, werden Sie gemustert.
  • Wenn Sie ein Geschäft betreten, werden Sie beurteilt.
  • Wenn Sie im Hotel als neuer Gast einchecken, werden Sie eingeschätzt.

Es gibt Klischees und Erwartungshaltungen – in Bezug auf Ihr Geschlecht, Ihren Beruf, Ihre Sprache und Ihr Aussehen.

Und Sie selbst können entscheiden, inwieweit Sie sich in diese Schablonen einfügen - oder ganz bewusst gegensteuern.

Wie entsteht Ihre Außenwirkung?

Da jeder Mensch sich möglichst positiv darstellen möchte, schauen wir uns zunächst einmal an, wie Außenwirkung entsteht:

Der Kommunikationspsychologe Prof. Albert Mehrabian machte durch seine bekannte Studie deutlich, dass Worte oft weniger beachtet werden, wenn die Gesamterscheinung eines Menschen nicht stimmig ist. Er fand heraus, dass Körpersprache und Stimme in der Gesamtwirkung den stärksten Einfluss ausüben.

Unter Körpersprache versteht man:

  • Körperhaltung, Gang
  • Gestik
  • Mimik
  • Augenkontakt

Wir wirken auf andere Menschen über drei Kommunikationskanäle:

  • Körpersprache - WIE wir etwas ausdrücken (55% )
  • Stimme und Tonfall - WIE wir etwas sagen (38%)
  • Worte und Inhalte - das WAS wir sagen (7%)

Ihr Gesprächspartner bildet sich sein Urteil über Sie also nur zu einem sehr geringen Teil über das, WAS Sie sagen.

Viel stärker fällt ins Gewicht, WIE Sie es sagen und WIE Sie dabei auftreten. Die Eindrücke über das „WIE" bilden sich dabei in kürzester Zeit, und zwar intuitiv und emotional.

Wie lässt sich das erklären?

Körpersprache und Erscheinungsbild: 55%

Betrachten wir die menschliche Entwicklungsgeschichte, wird uns dieser Vorgang schnell klarer:

Unter den Lebensumständen unserer urzeitlichen Vorfahren ging es weniger darum, einen Kommunikationspartner anhand eines ausführlichen Gespräches in Ruhe einzuschätzen, als vielmehr ausschließlich um eines:

Blitzschnell – intuitiv und emotional – zu beurteilen, ob das Gegenüber gerade freundlich oder feindlich gesinnt war. Es war überlebenswichtig, innerhalb kürzester Zeit zu erkennen, wie jemand auf ihn zukam:

in friedlicher Absicht, offen und unbewaffnet

oder

feindlich, kampfbereit, in Angriffshaltung und mit Drohgebärden.

Stimme und Tonfall: 38%

Töne in unterschiedlicher Lautstärke und Frequenz sowie verschiedenartige Gebärden waren damals die einzigen Verständigungsmittel. Die Sprache, die es uns heute ermöglicht, Informationen klar und präzise zu formulieren, entwickelte sich erst relativ spät.

Dies könnte erklären, warum der Klang der Stimme und der Tonfall auch heute noch so eine mächtige Wirkung erzielen.

Inhalt: 7%

Um Missverständnissen vorzubeugen: Für die Vermittlung von reinen Fachinformationen ist natürlich immer der Inhalt entscheidend. Von einem lückenhaften Inhalt kann man auch durch eine glänzende „Verpackung" nicht ablenken.

Sympathie, Überzeugungskraft und Glaubwürdigkeit entstehen jedoch maßgeblich durch die anderen beiden Wahrnehmungskanäle – Ihr Erscheinungsbild, Ihre Körpersprache, Stimme und Tonfall.

Wahrnehmung und Wirkung

Immer sind es also die ersten Sekunden, die entscheiden, wenn wir uns ein Bild von unserem Mitmenschen machen oder selbst einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Jeder von uns nimmt die Menschen in seiner Umwelt gefühlsmäßig wahr - bewusst oder unbewusst. Unser Wahrnehmungssystem – unsere fünf Sinne Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen – ist so eingerichtet, dass wir Mimik, Gestik, Bewegungen und andere Reaktionen anderer nicht nur sehen, sondern auch – bewusst oder unbewusst – werten und bewerten, teilweise interpretieren und verstehen können.

Grundsätzlich wird Körpersprache unbewusst gesteuert und auch unbewusst von unseren Mitmenschen wahrgenommen.

Der Körpersprache-Experte Samy Molcho hat es so formuliert: "Die Zunge kann lügen, der Körper nie."

Ich wünsche Ihnen - beruflich wie privat - viele interessante Begegnungen und spannende Beobachtungen mit diesem neuen Wissen.

Es grüßt Sie herzlich

Petra Bunse

Die Autorin:

Petra Bunse arbeitet als Personalentwicklerin, Trainerin und Coach für mittelständische Unternehmen, Konzerne und Weiterbildungsinstitutionen. Sie ist Personalfachkauffrau (IHK) mit Zusatzausbildungen zur Dipl. Mentaltrainerin (VDH) und Kneipp-Gesundheitspädagogin. In einem internationalen Konzern leitete sie viele Jahre den Bereich Aus- und Weiterbildung und gründete 2008 das Unternehmen KALEIDOSKOP Personaltraining. Petra Bunse trainiert Themen rund um das Büromanagement, Organisation, Korrespondenz, Kommunikation, Konfliktmanagement, Präsentation und moderne Umgangsformen und ist Autorin von Unterrichtsmaterial und Prüfungen in Weiterbildungslehrgängen.

Hier finden Sie die aktuellen Seminartermine von Petra Bunse.
 
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