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Respekt ist weltweit wichtigster Motivationsfaktor für Arbeitnehmer

16.11.2011  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Mercer Deutschland GmbH.

Neue Mercer-Studie: Nicht-finanzielle Faktoren sind wichtiger als finanzielle Faktoren / Mitarbeiterloyalität hat weltweit abgenommen / Anteil der Arbeitnehmer, die ernsthaft überlegen, das Unternehmen zu wechseln, ist weltweit gestiegen

Der wichtigste Motivationsfaktor für Mitarbeiter weltweit ist Respekt. Auch auf den folgenden Plätzen liegen nicht-finanzielle Faktoren: die Work Life-Balance auf Rang zwei, die Art der Arbeit auf Platz drei und die Kollegen sowie die Qualität der Führung auf den Rängen vier und fünf. Auf Platz sechs reiht sich mit dem Grundgehalt der erste finanzielle Faktor ein.

Dies ist das Ergebnis einer neuen Mercer-Studie, im Rahmen derer zwischen dem letzten Quartal 2010 und dem zweiten Quartal 2011 rund 30.000 Mitarbeiter aus 17 verschiedenen Ländern, darunter über 2.000 Angestellte aus Deutschland, zu verschiedenen Aspekten des Mitarbeiterengagements befragt wurden. Die Umfrage wurde in den einzelnen Ländern zwischen 2003 und 2006, also vor der weltweiten Finanzkrise, schon einmal durchgeführt.

Insgesamt macht die Studie deutlich, dass finanzielle Faktoren wie betriebliche Nebenleistungen und leistungsbezogene Vergütung von Arbeitnehmern im Hinblick auf die alltägliche Motivation als weniger wichtig betrachtet werden. „Finanzielle Komponenten sind ohne Zweifel ein wesentlicher Teil des Deals zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, aber Unternehmen müssen die ganze Bandbreite an Faktoren einbeziehen, um das Engagement ihrer Belegschaft zu fördern. Insbesondere in wirtschaftlich schwierigen Zeiten und angesichts gesättigter Märkte zählen Innovation und Engagement. Vereinfacht und plakativ ausgedrückt, geht es um Wertschöpfung durch Wertschätzung“, so die Erläuterung von Fridtjof Helemann, Vorsitzender der Geschäftsführung von Mercer in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Bemerkenswert ist die Konsistenz der Ergebnisse in den sieben untersuchten europäischen Ländern (Deutschland, Frankreich, Irland, Italien, Niederlande, Spanien und Großbritannien). Die nicht-finanziellen Faktoren werden auch hier für die Motivation und das Engagement der Mitarbeiter als am wichtigsten erachtet und werden, verglichen mit den Ergebnissen in Nord- und Südamerika und in Asien extrem hoch bewertet.

Unter den finanziellen Faktoren liegt das Grundgehalt weltweit an der Spitze. Es belegt im Gesamtranking der 13 zu bewertenden Faktoren Rang sechs. Nur in Hongkong ist das Grundgehalt der wichtigste Faktor überhaupt; in China, Indien, Italien und Singapur rangiert es unter den Top 3-Faktoren. In Deutschland sind die Menschen, mit denen man zusammenarbeitet, sowie deren fachliche und soziale Kompetenz, der wichtigste Faktor, gefolgt von Respekt, Work Life-Balance, der Art der Arbeit und dem Grundgehalt auf Platz fünf.

Betrachtet man die Bewertung der einzelnen Motivationsfaktoren im direkten Vergleich der untersuchten Länder, so zeigen sich einige Auffälligkeiten: Die Work Life-Balance zum Beispiel hat im Ländervergleich in den Niederlanden eine sehr große Bedeutung, in China und Indien ist sie dagegen eher unwichtig. „In den Niederlanden arbeiten über 70 Prozent der Beschäftigten in Teilzeit, was die große Bedeutung der Work Life-Balance erklärt. In China und Indien dagegen geht es den Beschäftigten in erster Linie darum, möglichst schnell viel Geld zu verdienen und aufzusteigen, daher spielen die Vergütung und die Karrieremöglichkeiten eine große Rolle, andere nicht-finanzielle Faktoren werden hingegen als unbedeutend betrachtet“, so Fridtjof Helemann dazu. „Auch den betrieblichen Nebenleistungen wird in China eine große Bedeutung beigemessen, denn es gibt dort keine staatlichen Sozialleistungen. Dies gilt auch für die USA, wo die staatliche Grundsicherung vergleichsweise schwach ausgeprägt und eine Absicherung durch den Arbeitgeber daher besonders wichtig ist.“

Die Studie zeigt darüber hinaus, dass die Mitarbeiterloyalität weltweit abgenommen hat. Zugleich ist der Anteil der Arbeitnehmer, die ernsthaft überlegen, das Unternehmen zu wechseln, weltweit gestiegen. In vielen Ländern hat der Anteil der Wechselwilligen um zehn Prozentpunkte oder mehr zugenommen. Besonders hoch ist der Anstieg in Brasilien (ein Plus von 44 Prozent), Indien und Mexiko (jeweils plus 28 Prozent). In Deutschland ist die Steigerung mit zwei Prozent vergleichsweise gering ausgefallen. „Die explosionsartigen Steigerungen in Südamerika und auch in Indien lassen sich mit dem enormen Anstieg der Gehälter erklären, die in diesen Regionen zu beobachten sind. Dieser ist auch, aber nicht nur mit einer starken Inflation zu erklären. Wir haben in diesen Ländern mittlerweile einen Arbeitnehmermarkt, der die Wechselbereitschaft extrem antreibt“, so Helemann weiter.

Über die Studie

Im Rahmen der Mercer-Studie “What’s Working™” wurden im ersten Halbjahr 2011 rund 30.000 Mitarbeiter aus 17 verschiedenen Ländern, darunter über 2.000 Angestellte aus Deutschland, zu Aspekten des Mitarbeiterengagements befragt. Die Studie umfasst über 100 Fragen zu arbeitsbezogenen Themen, wie zum Beispiel Gehalt, betriebliche Nebenleistungen und Karrieremöglichkeiten. Die Antworten spiegeln den Durchschnitt der Arbeitnehmer in Deutschland bezogen auf Alter, Geschlecht, Position und Branche wider.

Die Studienteilnehmer wurden im Hinblick auf ihre aktuellen und vorhergehenden Jobs aufgefordert, 13 vorgegebene Faktoren, die ihre Motivation und ihr Engagement beeinflussen, nach ihrer Wichtigkeit einzustufen. Die Top-Bewertung „extrem wichtig“ durfte dabei nur für den wichtigsten Faktor bzw. die zwei wichtigsten Faktoren ausgewählt werden.

Quelle: Mercer Deutschland GmbH

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