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Nur 43 % der Arbeitnehmer halten Top-Manager für effektiv

11.02.2015  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Towers Watson GmbH.

In Deutschland schätzen nur 43 % der Arbeitnehmer die Leistung ihres Top-Managements als effektiv ein. Ähnlich unzufrieden sind die Mitarbeiter mit ihren direkten Vorgesetzten. Insbesondere bei der Unterstützung der Entwicklung ihrer Mitarbeiter schneiden sie schlecht ab.

Das hat deutliche Auswirkungen auf das Engagement der Mitarbeiter und auf die Leistung der Unternehmen. Nur rund die Hälfte der deutschen Arbeitnehmer ist der Ansicht, dass die Geschäftsleitung ihres Unternehmens sowie ihre direkten Vorgesetzten effiziente Arbeit leisten. Das wirkt sich auf das Engagement der Mitarbeiter aus: 47 % der deutschen Arbeitnehmer machen lediglich „Dienst nach Vorschrift“ oder lassen eigene Potenziale ungenutzt. Nur rund jeder dritte Arbeitnehmer (35 %) engagiert sich nachhaltig bei seinem Arbeitgeber.

Zu diesen Ergebnissen kommt die Global Workforce Study des international tätigen Beratungsunternehmens Towers Watson, für die weltweit mehr als 32.000 Mitarbeiter befragt wurden. In Deutschland waren es mehr als 1.000 Mitarbeiter.

Negative Auswirkungen auf Mitarbeiterengagement und Geschäftserfolg

„Die niedrigen Werte beim Zutrauen in die Fähigkeiten des Führungspersonals haben gravierende Auswirkungen auf das Engagement der Mitarbeiter und damit den Erfolg des Unternehmens“, warnt Heike Ballhausen, Leiterin des Beratungsbereichs Talent Management & Organizational Alignment bei Towers Watson EMEA. „Als effektiv wahrgenommene Geschäftsführer und Vorgesetzte sind entscheidend für ein nachhaltiges Engagement im Unternehmen.“

Nachhaltiges Engagement bedeutet dabei mehr als die grundsätzliche Bereitschaft, sich für ein Unternehmen einzusetzen. Arbeitnehmer müssen auch entsprechende Arbeitsmittel vorfinden sowie ein Arbeitsumfeld, das sie physisch, emotional und sozial unterstützt. Dabei spielen Führungskräfte eine entscheidende Rolle: Kommunikationsverhalten der Führungskräfte sowie das Verständnis der Unternehmensziele und Strategie sind die wichtigsten Variablen für nachhaltiges Mitarbeiterengagement. Erst danach folgen Aspekte wie Stress, Arbeitsbelastung und das Unternehmensimage.

„Den deutschen Unternehmen entgeht viel durch mäßig engagierte Mitarbeiter: Dort, wo die Mitarbeiter sowohl das Top-Management als auch ihre Vorgesetzten als effektiv einschätzen, liegt der Anteil an nachhaltig engagierten Mitarbeitern bei 72 Prozent“, konstatiert Ballhausen. „Das schlägt sich auch sichtbar im Unternehmenserfolg nieder. Unternehmen mit hohem, nachhaltigem Engagement der Mitarbeiter erzielen höhere Bruttogewinne und Erträge sowie verfügen über ein höheres Gesamtvermögen.“

Top-Management: Schlechte Werte für Umgang mit Mitarbeitern

Besonders schlecht schneiden die Mitglieder der Geschäftsleitung dabei ab, flexibel an neue Herausforderungen heranzugehen. Diese Fähigkeit bescheinigt ihnen nicht einmal die Hälfte der Befragten (43 %). Auch der Umgang mit den eigenen Mitarbeitern zählt nicht zu den Stärken des Top-Managements: Lediglich rund die Hälfte der Befragten ist der Meinung, die Geschäftsleitung kontrolliere im Umgang mit Mitarbeitern ihre Emotionen und bewahre Ruhe. Auch die Beachtung von kulturellen und individuellen Unterschieden zur Steigerung des Erfolgs sieht nur etwa jeder zweite Befragte gegeben.

Einen besseren Eindruck bei den Mitarbeitern macht das Top-Management, wenn es darum geht, ein positives Bild der Organisation nach außen zu tragen (60 % Zustimmung) und deutlich zu machen, wie dringend wichtige Geschäftsziele erreicht werden müssen (62 %).

Unzufriedenheit mit direkten Vorgesetzten

Auch mit ihren direkten Vorgesetzten ist die Hälfte der Arbeitnehmer nicht zufrieden: Nur 50 % der Befragten sind der Meinung, dass ihr direkter Vorgesetzter effektive Arbeit leistet. Besonders kritisch beurteilen die Befragten ihre direkten Vorgesetzten im Hinblick auf deren Unterstützung bei der persönlichen Entwicklung.

Eine hohe Unzufriedenheit herrscht unter den Mitarbeitern auch bei der Verknüpfung von Leistungen und Gehaltsentscheidungen, die nur 32 % der Befragten als faire Entscheidung empfinden. Auch bei der eigenen Weiterentwicklung wird die Rolle der Vorgesetzten kritisch gesehen. Nur 40 % sehen sich bei der Leistungsverbesserung durch ihren Vorgesetzten unterstützt. Nicht einmal jeder Dritte ist der Ansicht, dass Gespräche mit dem Vorgesetzten die eigene Entwicklung wirkungsvoll vorangebracht hätten. Ein eher hohes Maß an Zustimmung gibt es dagegen bei der Frage nach einer respektvollen Behandlung der Mitarbeiter (67 %) und der Delegation von Aufgaben, die den eigenen Fähigkeiten entsprechen (59 %). Allerdings ist nur knapp jeder zweite Mitarbeiter (47 %) der Meinung, sein Vorgesetzter erkenne gute Arbeit häufig an.

Über die Studie
Die Towers Watson Global Workforce Study 2014 zählt zu den weltweit größten Analysen der wesentlichen Treiber von Mitarbeiterengagement und -bindung sowie der Attraktivität von Unternehmen. Die Untersuchung soll den Unternehmen helfen, die Faktoren besser zu verstehen, die Mitarbeiterbindung, -gewinnung und ihr nachhaltiges Engagement beeinflussen. Für die aktuelle Auflage wurden mehr als 32.000 Arbeitnehmer in 26 Ländern befragt, davon über 1.000 in Deutschland. Die Studie wird zum sechsten Mal seit 2003 aufgelegt. Der Studienreport liegt demnächst vor und kann unter marketing_germany@towerswatson.com bestellt werden.


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