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Neues Aufgabenspektrum der Chief Procurement Officers

09.02.2015  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.

Laut Deloittes „Global CPO Survey“ werden die Einkaufsabteilungen vom gegenwärtigen Wachstumskurs der Unternehmen sowie von größeren Investitionsausgaben vor neue Herausforderungen gestellt.

An der Studie nahmen 239 Chief Procurement Officers (CPOs) aus 25 Ländern teil, 20 davon aus Deutschland. CPOs hiesiger Unternehmen gehen mit verhaltener Zuversicht ins neue Jahr, während die übrigen europäischen Kollegen optimistischer sind und weniger wirtschaftliche Risiken fürchten. Auch US-amerikanische Einkaufsverantwortliche prognostizieren eine positive Entwicklung und gehen trotz Kostenfokus von Wachstum aus. Insgesamt agieren CPOs vermehrt als strategischer Business Partner, wobei das Risikomanagement und das Innovationsmanagement eine immer bedeutsamere Rolle im Berufsbild einnimmt. Ein wichtiger Schlüssel für strategisch effizientes Einkaufsmanagement ist dabei eine zeitgemäße Technologieunterstützung.

„Obwohl Kostenkontrolle Fokusthema des Einkaufsmanagements bleibt, kann deren Aktionsradius erweitert werden, denn Unternehmen erwarten einen vermehrten Beitrag zu Produktentwicklung, Innovation und M&As“, sagt Thomas Doebler, Partner Manufacturing bei Deloitte. „Hierzu müssen sich CPOs jedoch stärker als Business Partner bei ihren internen Kunden positionieren und ihr Einkaufsteam weiter qualifizieren.“

Europäische CPOs positiv gestimmt

Einkaufsverantwortliche deutscher Unternehmen zeigen sich bei der Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung überwiegend neutral. Die Mehrheit erwartet Wachstum durch neue Produkte, Markteintritte oder Übernahmen – zur Ausgabentransparenz und Kostenkontrolle planen sie hierfür mehrheitlich Analytics-Lösungen. Das europäische Ausland beurteilt die wirtschaftliche Entwicklung etwas positiver als ihre deutschen Kollegen, während die Entwicklung von asiatischen Unternehmen pessimistischer beurteilt wird. Einkäufer sehen Probleme bei Personalbeschaffung und Wachstum. Investments werden bei IT-Systemen wie Cloud-Anwendungen und Analytics Tools zur Erfolgs-und Risikomessung von Lieferanten getätigt. US-Einkaufsverantwortliche outen sich als die größten Optimisten: Sie erwarten organisches Unternehmenswachstum und wollen in Mitarbeiter und Analytics-Anwendungen investieren. Strategischer Fokus bleibt jedoch überall weiterhin die Kostenreduktion.

Business Partner CPO

28 % der Einkaufsverantwortlichen sehen sich als strategischen Business Partner. In ihren Unternehmen tragen sie zunehmend aktiv zur Wachstumsagenda bei und unterstützen die Geschäftsführung beim Umschiffen von Risiken. Sie zeichnen sich durch Schnelligkeit, Effizienz und umfassende Fähigkeiten aus. Jeder vierte CPO sorgt sich um die aktuelle geopolitische Lage. Der Konflikt in der Ukraine, der syrische Bürgerkrieg oder die rasche Verbreitung von Ebola erhöhen die Risiken innerhalb der Zuliefererkette. Risikomanagement wird zentraler Bestandteil ihrer Arbeit: 77 % loten z.B. Partnerrisiken aus, doch nur knapp 20 % nutzen dazu Predictive-Analytics-Lösungen.

Neue Fähigkeiten nötig

Einkaufsabteilungen positionieren sich in vielen Unternehmen neu: 57 % der Befragten geben an, dass ihre Einkaufsteams die Vision des CPO aufgrund fehlender Expertise nicht umsetzen können. Die größten Mängel werden bei Führungsqualitäten, Einfluss, Kommunikation und dem Aufbau von Beziehungen gesehen. Auch Personalbeschaffung und Talentbindung bleiben schwierige Felder. Mitarbeiterfortbildungen als effiziente Option werden jedoch nur von 13 % der CPOs weltweit priorisiert.

Ressourcenplanungen sehen nur selten die Integration neuer Technologien im Einkauf vor – damit könnten jedoch Abläufe optimiert, Bedarf schneller und effizienter festgestellt und Kosten besser kontrolliert werden. 53 % der Befragten erkennen jedoch den großen Nutzen von Analytics sowie Cloud- und Social-Media-Anwendungen.

„Kostenkontrolle bleibt die wichtigste Aufgabe eines Chief Procurement Officer, andere Fragestellungen gewinnen allerdings an Gewicht. Im Risikomanagement kann er sich als strategischer Business Partner positionieren und dem Unternehmen zu besserer Performance und größerem Wachstum verhelfen“, schließt Thomas Doebler.


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