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Neuer Bericht: Gestörte Lieferketten erfordern strategische Antworten, die EU-Firmen resilienter und wettbewerbsfähiger machen

08.10.2024  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Europäische Investitionsbank.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat am 03.10. zusammen mit der Generaldirektion Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und KMU (GD GROW) der Europäischen Kommission den Bericht „Navigating Supply Chain Disruptions: New Insights on the Resilience and Transformation of EU Firms“ veröffentlicht.

Über die Ergebnisse des Berichts wurde am 3.Oktober 2024 in einem Workshop in Brüssel beraten. Im Mittelpunkt stehen Maßnahmen, um die EU-Lieferketten zu stärken, der Umgang mit geopolitischen Spannungen und Überlegungen zur wirtschaftlichen Sicherheit.

Der Bericht skizziert die drängenden Herausforderungen für EU-Unternehmen angesichts globaler Handelsstörungen nach der Pandemie und unterstreicht die Notwendigkeit einer koordinierten Reaktion der EU.

Die jüngsten Krisen haben Schwachstellen in den Lieferketten und strategische Abhängigkeiten aufgezeigt. Laut dem Bericht sehen 37 Prozent der EU-Unternehmen den Zugang zu Rohstoffen und Halbleitern als großes Hindernis, während 34 Prozent von Störungen in Logistik und Transport betroffen sind.

Firmen, die ihre Importe ausschließlich aus EU-Ländern beziehen, meldeten lediglich zu 22 Prozent Störungen in Logistik und Transport. Bei Unternehmen, die aus China importieren, betrug dieser Anteil 44 Prozent.

Der Bericht zeigt außerdem, dass Firmen, die speziell auf sie zugeschnittene Ausgangsmaterialien verwenden, anfälliger für Störungen sind. Hoch produktive Unternehmen reagieren auf Störungen oft, indem sie ihre Bestände hochfahren; ihre Importe verringern sie eher nicht.

EU-Unternehmen, die in globale Produktionsnetze eingebunden sind, haben bei jüngsten Störungen der Lieferketten gezeigt, dass sie agil reagieren und sich anpassen können. Bei Störungen des Welthandels setzen sie auf verschiedene Anpassungsstrategien, in erster Linie ein entsprechendes Bestandsmanagement. Viele Firmen weiten auch den Kreis ihrer Handelspartner aus, um weniger abhängig zu sein.

Die Voraussetzungen für eine wettbewerbsfähigere EU-Wirtschaft sind klar: Die Unternehmen brauchen vorhersehbare Rahmenbedingungen und Zugang zu Finanzierungen. Nur so können sie ihr Netz aus Handelspartnern ausweiten und in Innovation investieren.

Román Arjona, Chefvolkswirt in der GD GROW der Europäischen Kommission:

Europäische Unternehmen reagieren mit verschiedenen Strategien auf die anhaltende Unsicherheit. Dieser aufschlussreiche Bericht zeigt: Wir brauchen den Binnenmarkt, um robuste globale Lieferketten aufzubauen und die Firmen gegen externe Störungen abzuschirmen.

Debora Revoltella, Chefvolkswirtin der EIB:

Die wirtschaftliche Sicherheit hängt davon ab, inwieweit die Unternehmen in der EU Störungen meistern können. Unsere Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig es ist, Firmen bei ihren Investitionen in Innovation und Digitalisierung zu unterstützen und gleichzeitig Lieferquellen zu diversifizieren. Das globale Umfeld ändert sich schnell. Deshalb müssen wir die Widerstandsfähigkeit stärken. Das ist nicht nur notwendig, sondern strategisch unverzichtbar, wenn die EU-Wirtschaft wettbewerbsfähiger werden soll.

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