04.05.2015 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: PwC.
Investitionen in Energieeffizienz zahlen sich aus für deutsche Mittelständler. In mehr als jedem dritten Unternehmen ließen sich die Energiekosten durch Investitionen in Energieeffizienz um 20 Prozent und mehr reduzieren, wodurch die Gesamtkosten um 3,6 Prozent gesenkt werden konnten. Wie eine Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC ergeben hat, amortisiert sich mehr als die Hälfte der Investitionen der befragten Mittelständler nach weniger als zehn Jahren. Konkret beträgt die durchschnittliche Amortisationsdauer einer Energieeffizienz-Investition sogar nur 8,5 Jahre. Für 89 Prozent der Befragten ist dabei die Senkung der Energiekosten die treibende Kraft, gefolgt von dem Wunsch nach Modernisierung und Wertsteigerung (47 Prozent) ihres Unternehmens. Nur jedes dritte Unternehmen möchte lediglich gesetzliche Vorgaben erfüllen (33 Prozent). Für die Studie „Energiewende im Mittelstand“ hat PwC im März 2015 branchenübergreifend 200 Führungskräfte mittelständischer Unternehmen mit einem Umsatz von 50 Mio. bis 500 Mio. Euro befragt.
„Energieeffizienz wird für den deutschen Mittelstand zu einem immer wichtigeren Thema. Die Mehrheit der Unternehmen hat das Thema hoch auf die Unternehmens-agenda gesetzt und beschäftigt sich gezielt damit, die Energiekosten durch Energieeffizienz-Maßnahmen zu verbessern“, sagt Peter Bartels, Vorstand und Leiter des Bereichs Familienunternehmen und Mittelstand bei PwC. Große Unternehmen sind ab dem Jahr 2015 zur Durchführung von Energieaudits verpflichtet. 62 Prozent der Befragten planen sogar, ein Energiemanagementsystem zu implementieren und begründen dies durch die Verankerung von Energieeffizienz in der Unternehmenspolitik.
Tatsächlich haben mehr als 80 Prozent der Befragten in den letzten drei Jahren in die Verbesserung ihrer Energieeffizienz investiert. Nahezu alle befragten Unternehmen (92 Prozent) glauben, ihre Energieeffizienz durch verschiedene Maßnahmen gesteigert zu haben. Acht von zehn Unternehmen planen zudem, auch in den nächsten drei Jahren in Energieeffizienz zu investieren. Voraussetzung dafür ist die Schaffung von Datentransparenz. Um das zu erreichen, haben daher bereits jetzt 30 Prozent der Unternehmen ein Energiemanagementsystem implementiert. Diese Firmen sind im Vergleich auch erfolgreicher in der Energiekosteneffizienz als Unternehmen ohne Energiemanagementsystem; im Schnitt konnten sie ihre Energiekosten um rund 17 Prozent senken.
Ungeachtet der vielen Erfolgsmeldungen schöpfen bislang jedoch nicht alle Unternehmen ihr Potenzial aus. Neben der fehlenden Zeit, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, scheuen viele Mittelständler die Kosten und sehen eine zu lange Amortisationsdauer solcher Investitionen. „Es gibt immer noch viele Unternehmen, die glauben, dass Energieeffizienzsteigerungen hauptsächlich an Investitionen gekoppelt sind. Das geht aber an der Realität vorbei. Jene Unternehmen, die bereits Erfahrung mit der Analyse von Effizienzprojekten haben, berichten uns von einer Vielzahl an Projekten ohne Investitionen oder mit vergleichsweise kurzen Amortisationszeiten. Es zahlt sich für Mittelständler also sehr wohl aus, im Bereich Energieeffizienz aktiv zu sein“, sagt Volker Breisig, Partner und Energieexperte bei PwC.
Besonders bemerkenswert: Nahezu alle Unternehmen, die bereits in Energieeffizienz-Maßnahmen investiert haben, haben sogar Anlagen zur Energieerzeugung angeschafft, zum Beispiel eine eigene Photovoltaikanlage oder ein Blockheizkraftwerk. Die Firmen wollen zudem vor allem ihre Querschnittstechnologien, also Beleuchtung, Bürogeräte oder Lüftungs- beziehungsweise Klimaanlagen energiesparender einsetzen. Zur Finanzierung dieser Maßnahmen hat zudem fast jedes zweite Unternehmen Fördermittel in Anspruch genommen. Insbesondere sehr energieintensive Unternehmen nutzen diese öffentliche Finanzierungshilfe. Mittelständler, die ihre Investitionen mit Hilfe von Fördermitteln getätigt haben, konnten ihre Energiekosten deutlich reduzieren. Auffällig dabei: Ganze 12 Prozent der Unternehmen haben schon einmal Fördermittel aus privaten Quellen, zum Beispiel Private Equity, in Anspruch genommen.
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