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Mietspiegel müssen aktueller werden

12.08.2015  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V..

Die Mietpreisbremse ist beschlossen. Doch die Mietspiegel, an denen sich die Quadratmeterpreise bei Neuvermietungen orientieren müssen, sind oft nicht aktuell. Das zeigt eine Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) zur Mietpreisdynamik in Köln und Berlin.

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Neukölln – lange als Berlins Problembezirk abgeschrieben – ist heute das Hipsterquartier der Hauptstadt. Dementsprechend sind die Angebotsmieten, also die in neuen Inseraten ausgewiesenen Mietpreise, in den vergangenen fünf Jahren stark gestiegen: Zählte Neukölln bei den Angebotsmieten damals noch zu den günstigsten 40 Prozent Berlins, gehört der Bezirk heute zu den teuersten 20 Prozent.

Das Beispiel zeigt: Innerhalb kurzer Zeit kann sich die Bewertung einer Wohnlage deutlich verändern. Die Mietpreisbremse trägt dieser Dynamik allerdings in keiner Weise Rechnung. Demnach darf die Miete bei Neuvergabe einer Wohnung maximal 10 Prozent über der "ortsüblichen Vergleichsmiete" liegen. Das Problem: Die Daten dieser Vergleichsmieten sind bis zu vier Jahre alt.

"Heute angesagte Gegenden sind in den Mietspiegeln vielleicht noch als sozialer Brennpunkt eingepreist. Die Vermieter können also längst nicht so viel für ihre Wohnungen verlangen, wie gerechtfertigt wäre", erklärt IW-Immobilienexperte Philipp Deschermeier. Eine mögliche Folge: Investoren werden verschreckt und Vermieter verkaufen ihre Immobilien lieber als Eigentumswohnungen, wodurch es immer weniger Mietwohnungen gibt. Um das zu verhindern, fordert das IW Köln von der Politik, den Mietspiegel mindestens alle zwei Jahre anhand aktueller Daten und angemessener Klassifikationen der Lage neu zu berechnen.

Für ihre Analyse werteten die IW-Forscher die innerstädtischen Mietangebote von Köln und Berlin zwischen 2008 und 2014 aus. Dafür nutzten sie Daten der Internetplattform ImmobilienScout24.

Die teuersten Ecken der Hauptstadt
Durchschnittliche Angebotsmieten in den Berliner Stadtvierteln pro Quadratmeter in Euro 2014
1. Mitte 12,58
2. Hansaviertel 11,61
3. Grunewald 11,53
4. Tiergarten 11,37
5. Kreuzberg 11,28
6. Dahlem 10,92
7. Friedrichshain 10,65
8. Charlottenburg 10,55
9. Prenzlauer Berg 10,35
10. Halensee 10,31
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln

 

Die teuersten Viertel Kölns
Durchschnittliche Angebotsmieten in den Kölner Stadtvierteln pro Quadratmeter in Euro 2014
1. Lindenthal 11,53
2. Altstadt/Süd 11,47
3. Neustadt/Süd 11,45
4. Neustadt/Nord 11,40
5. Braunsfeld 11,37
6. Altstadt/Nord 11,29
7. Sülz 11,16
8. Marienburg 11,02
9. Bayenthal 11,01
10. Klettenberg 10,74
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln

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