31.07.2013 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Kelly Services GmbH.
Immer mehr Angestellte wünschen sich eine erfolgsabhängige Bezahlung anstelle bezahlter Überstunden. Schon heute erhalten mehr als 43 Prozent der Arbeitnehmer leistungsbasierte Extra - Zahlungen. Das zeigt eine aktuelle Studie des Kelly Global Workforce Index (KGWI), die sich mit dem Thema Veränderungen am Arbeitsplatz beschäftigt.
Bezahlte Überstunden als Standardentgelt für Mehrarbeit? Dieses Modell stößt bei Deutschlands Arbeitnehmern zunehmend auf Skepsis. Nahezu jeder Zweite möchte lieber nach Arbeitsergebnis als nach abgeleisteten (Über -)Stunden bezahlt werden. Insgesamt 48 Prozent der von Kelly Befragten bevorzugen die Erfolgsorientierung, während „nur“ 37 Prozent bezahlte Überstunden vorziehen. Der Wunsch nach einer ergebnisorientierten Bezahlung bedeutet für die Beschäftigten auch, dass sie verstärkt eigenverantwortlich und zielorientiert tätig sein wollen.
Auch für das Management können sich positive Effekte durch ein erfolgsabhängiges Gehaltsmodell ergeben: Hängt ein Teil des Gehalts davon ab, ob bestimmte Ziele erreicht werden, wird sich das in Umsatz- oder Ertragssteigerungen widerspiegeln – so die Idee dahinter. „Erfolgsbasierte Lohnmodelle können sich als Win- Win- Situation erweisen: Die Angestellten arbeiten erfolgsorientierter, während die Arbeitgeber von einer erhöhten Produktivität und einer motivierten Belegschaft profitieren.
Inzwischen scheint sich beiderseits die Einsicht durchzusetzen, dass die besseren Resultate erzielt werden, wenn die Interessen aller in Einklang gebracht werden – in diesem Fall durch eine abgestimmte Vergütungsform“, erläutert Dr. Chiara Palazzi, Operations Manager Professional & Technical von Kelly Services Deutschland.
Die Mehrheit der Befragten votiert also für eine leistungs- und ergebnisorientierte Bezahlung. Dennoch sind auch hier Grenzen gesetzt: Obwohl in Deutschland schon viele Arbeitnehmer mit Boni und Gratifikationen entlohnt werden, glaubt die Mehrheit nicht an eine unbegrenzte Steigerungsfähigkeit ihrer Leistung. Während 35 Prozent der Meinung sind, dass sie bei einer erfolgsorientierten Bezahlung letztendlich kaum produktiver wären, glauben nur 30 Prozent, dass sie ihre Leistung in diesem Fall tatsächlich steigern würden.
Diese eher skeptische Haltung lässt darauf schließen, dass viele Arbeitnehmer ihrem eigenen Empfinden nach ihr Leistungspotenzial weitgehend ausgeschöpft haben. Mehr Geld darf es aber trotzdem sein: gerade einmal 34 Prozent der Angestellten halten ihre derzeitige Entlohnung für angemessen. Den Arbeitgebern bietet sich somit die Möglichkeit, die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter durch faire Vergütungsmodelle zu erhöhen.
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