06.08.2018 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: IfM Bonn.
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Am 1. August startete in den meisten Bundesländern das neue Ausbildungsjahr. Wie in den vergangenen Jahren finden sich die Auszubildenden vorrangig in kleinen (27,8 %) und mittleren Betrieben (37,2 %). Dagegen hat sich für die Kleinstbetriebe der negative Trend fortgesetzt, der seit 2008 zu beobachten ist: Nur 16,9 % aller Auszubildenden starteten in 2017 in den Betrieben mit höchstens 9 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten – zum Vergleich: in 2016 waren es noch 17,3 %.
Insgesamt ist in 2017 laut Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) deutschlandweit die Anzahl sowohl der auszubildenden Betriebe (+ 821) als auch der Auszubildenden (+ 8.300) im Vergleich zum Vorjahr wieder leicht gestiegen. Gleichwohl verschärft sich der Wettbewerb um den Fachkräfte-Nachwuchs: „Betrachtet man die Entwicklung der vergangenen 15 Jahre, so stellt man fest, dass die Kleinstunternehmen immer mehr ins Hintertreffen geraten: Wurde 2003 noch jeder 4. Ausbildungsvertrag in einem solchen Betrieb geschlossen, so beginnt hier nur noch jeder 6. Auszubildende sein Berufsleben“, erläutert Prof. Dr. Friederike Welter (IfM Bonn/Universität Siegen). In den kleinen und mittleren Betrieben steigen hingegen die Auszubildendenzahlen. Aber auch in den Großbetrieben wurden in den vergangenen Jahren wieder mehr Ausbildungsverträge geschlossen. Damit zeigt sich, dass weiterhin vorrangig der Mittelstand Träger des dualen Ausbildungssystems in Deutschland ist.
"Ob es am mangelnden Ausbildungsengagement der Kleinstbetriebe liegt, dass diese Unternehmen deutlich weniger Bewerber als die größeren Unternehmen ansprechen, lässt sich anhand der statistischen Daten nicht allein festmachen. Wenn Betriebe aus ökonomischen Gründen jeweils nur einen Auszubildenden beschäftigen können und keinen geeigneten Bewerber finden, dann fallen sie automatisch aus der BA-Statistik heraus", so die Präsidentin des IfM Bonn. Aber auch wenn ein Ausbildungsvertrag zustande kommt, bedeutet dies nicht automatisch, dass die Auszubildenden dauer-haft bleiben: Sowohl nach der Probezeit als auch im Laufe der Ausbildungszeit ver-lassen viele von ihnen die Kleinstbetriebe – was dafür spricht, dass sie entweder at-traktivere Angebote haben oder einen höheren Bildungsabschluss anstreben.
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