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Kienbaum-Studie zur Aufsichtsratstätigkeit in Österreich und Deutschland

24.02.2014  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Kienbaum Consultants International GmbH.

Die österreichische Wirtschaftselite beklagt einen zunehmenden Werteverfall in den heimischen Unternehmen: 77 % der Vorstände und Aufsichtsräte in Österreich sind der Meinung, dass traditionelle Werte immer weniger gelebt werden.

Das ergab die Studie "Aufsichtsratstätigkeit zwischen Unternehmertum und gesetzgeberischer Einflussnahme", die die Managementberatung Kienbaum gemeinsam mit der Steuer- und Rechtsberatung Flick Gocke Schaumburg erstellt hat. Darin wurden 115 Vorstände und Aufsichtsräte in Deutschland und Österreich nach ihrer Meinung zu aktuellen Aufsichtsratsthemen befragt. Integrität und Respekt waren aus Sicht der Befragten in den vergangenen 20 Jahren besonders starken Veränderungen unterworfen. Der Wert Leistung hat sich dagegen über die Jahre hinweg am wenigsten verändert.

Neutralität der Aktionärsvertreter ist teilweise beeinträchtigt

61 % der österreichischen Studienteilnehmer sind der Meinung, dass die neutrale Wahrnehmung des Aufsichtsratsmandats dadurch beeinträchtigt wird, dass ein Aufsichtsratsmitglied Vertreter eines kontrollierenden Aktionärs ist. Eine Evaluation des Aufsichtsrats durch externe Dritte als Kontrollmechanismus sehen daher 71 % der Befragten als sinnvoll an. "Die befragten Manager bestätigen damit, dass sie die Kontrolle der Aufsichtsratsarbeit als wichtigen Compliance-Bestandteil ansehen", sagt Manuel Ster, Studienverantwortlicher und Mitglied der Geschäftsleitung von Kienbaum Österreich.

Vorstände und Aufsichtsräte finden Aufsichtsratsvergütung unangemessen

68 % der Befragten aus Österreich halten die aktuelle Höhe der Aufsichtsratsvergütung für nicht angemessen. Sowohl Vorstände als auch Aufsichtsräte sind bei diesem Thema weitgehend einer Meinung. Genau umgekehrt sehen dies die in Deutschland befragten Wirtschaftsführer: Dort halten 63 % der Studienteilnehmer die Aufsichtsratsvergütung für angemessen. 61 % aller österreichischen Studienteilnehmer sprechen sich dafür aus, dass die Aufsichtsratsvergütung aus einem fixen und einem aufgabenbezogenen Teil, der zum Beispiel die Ausschussvergütung umfasst, besteht. In Österreich wird dabei ein Bonusanteil von 50 % an der Gesamtvergütung von knapp zwei Drittel der Befragten präferiert.

Knappe Mehrheit der Wirtschaftselite ist gegen begrenzte Managergehälter

Unter den österreichischen Vorständen und Aufsichtsräten spricht sich eine knappe Mehrheit von 55 % dagegen aus, Managergehälter vor dem Hintergrund des sozialen Friedens zu begrenzen. Betrachtet man jedoch ausschließlich die befragten Aufsichtsräte, so ist eine Mehrheit für die Begrenzung von Vorstandsbezügen. Sollte es eine gesetzliche Vorgabe zur Höhe von Managergehältern geben, sprechen sich 68 % der Befragten dafür aus, die Vorgabe an die jeweiligen landesspezifischen Bedingungen anzupassen. 32 % sind hingegen dafür, die Vorgaben für ganz Europa verbindlich zu machen.


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