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Kaum ein Manager hat Kopie seiner Haftungspolice

25.03.2011  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: ManagerGate.

Zu leichtfertiger Umgang kann im ernsten Streitfall teuer werden

Manager gehen zu lax mit Versicherungspolicen für ihre Haftung um. Wie eine im Auftrag der Wirtschaftswoche in Auftrag gegebene Studie durch die Beratungsfirma Hendricks & Co ermittelt hat, besitzt noch nicht einmal jeder Dritte Manager eine Kopie seines Managerhaftungs-Versicherungsvertrags. Der Grund: Viele Unternehmen händigen ihren Managern die jeweiligen D&O-Vertragsbedingungen noch nicht einmal aus.

Viele Unternehmen mauern

Das Thema besitzt angesichts von immer öfter auftretenden Managementfehlern, Korruption, Veruntreuung sowie Betrug Brisanz. So hat unter den deutschen Mittelständlern mit 100 Mio. Euro Jahresumsatz bereits jedes zweite eine Managerhaftpflichtversicherung - Tendenz stark steigend. "Das Interesse ist enorm", sagt Diederik Sutorius, Chef des eigenen Angaben nach führenden deutschen D&O-Anbieters VOV, gegenüber pressetext.

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Dabei geht die Initiative, eine D&O-Versicherung abzuschließen, in 75 Prozent der Fälle von der Geschäftsführung beziehungsweise dem Vorstand sowie in 15 Prozent vom Aufsichtsrat aus. In zehn Prozent der Fälle wird das Vorhaben von beiden Seiten gemeinsam verwirklicht. Auf die Frage, ob die befragten Großunternehmen den Managern die jeweiligen Bedingungen des D&O-Vertrags als eigene Kopie aushändigen, antworteten ganze 42 Prozent mit "nein".

Eklatante Informationsdefizite

Infolge dieser eklatanten Informationsdefizite wissen viele Manager demzufolge noch nicht einmal, welche Ausschlüsse im Detail in den speziellen D&O-Policen stehen und wie hoch die Deckungssumme ist. Selbst der Name des Versicherers ist vielen Managern unbekannt. Dies rächt sich für Manager immer dann, wenn es zum Streit mit dem Unternehmen kommt. Dann erhalten Manager nicht selten Hausverbot und kommen nicht mehr an ihre Unterlagen.

Immerhin: 31 Prozent der Unternehmen geben Managern zumindest einen Deckungsüberblick und 27 Prozent legen ihren Verantwortungsträgern das gesamte Vertragswerk vor. "Nicht nur größere Unternehmen profitieren von den Versicherungen. Denn mit einer Jahresprämie von 1.000 bis 1.500 Euro lassen sich bereits Schäden von bis zu einer Mio. Euro absichern", erklärt Sutorius. Manager sollten auch den Arbeitsvertrag vom D&O-Experten prüfen lassen.

Denn in fast zehn Prozent der Unternehmen werden mit Managern Arbeitsverträge vereinbart, in denen sogenannte Haftfreistellungen festgeschrieben sind. Zur Aushändigung der jeweils aktuellen Police wird in jedem Fall geraten. Ein weiteres Ergebnis der Studie: 65 Prozent der Antwortgeber haben mit ihrem D&O-Versicherer Nachmeldefristen vereinbart. Das bedeutet, dass sie auch eine gewisse Zeit nach Ablauf des D&O-Vertrags noch Schäden aus der Vergangenheit melden können, die sich jedoch erst im Nachhinein herausgestellt haben.

Quelle: Florian Fügemann (pressetext.deutschland)
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