22.03.2012 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: Gallup.
Auch im Jahr 2011 ist es Führungskräften in Deutschland nicht gelungen, ihre Mitarbeiter mitzunehmen: 23 Prozent der Beschäftigten haben innerlich bereits gekündigt. 63 Prozent
Damit Sie im Büro stets die Fäden in der Hand halten.
Hier erfahren Sie mehr »Neun von zehn Angestellten in Deutschland (92 Prozent) sind mit der Arbeit, die sie ausführen, zufrieden. Für die Mehrheit der Beschäftigten (58 Prozent) steht die Vergütung in einem adäquaten Verhältnis zu ihrer Leistung. „Diese Zahlen zeigen ganz eindeutig, dass die Gründe für eine mangelnde emotionale Bindung nicht in den Rahmenbedingungen des Arbeitsverhältnisses liegen. Führungskräfte sind diejenigen, die in der Verantwortung stehen, da sie es sind, die das Arbeitsumfeld durch ihr Führungsverhalten prägen und gestalten“, sagt Marco Nink, Strategic Consultant bei Gallup.
Die emotionale Mitarbeiterbindung verharrt seit Jahren auf niedrigem Niveau. „Die Folgen, sowohl für die Leistungsfähigkeit der einzelnen Unternehmen als auch für die gesamte Volkswirtschaft, sind erheblich“, so Marco Nink. Denn wer sich nicht emotional an sein Unternehmen gebunden fühlt, zeigt weniger Eigeninitiative, Verantwortungsbewusstsein und Leistungsbereitschaft. So verbuchten im vergangen Jahr Beschäftigte ohne emotionale Bindung im Schnitt 3,5 Fehltage mehr als emotional hoch gebundene Mitarbeiter. Diese Fehltage kosten die deutsche Wirtschaft 10,5 Milliarden Euro im Jahr. Der aufgrund von innerer Kündigung entstehende gesamtvolkswirtschaftliche Schaden ist erheblich. Er beläuft sich jährlich auf eine Summe zwischen 122,3 und 124,0 Milliarden Euro.
Ein Blick auf die vergangenen Jahre zeigt, dass äußere Faktoren, wie eine Verschlechterung oder Verbesserung der Konjunktur, nicht zu nennenswerten Verschiebungen zwischen den drei Bindungsgruppen führten. Marco Nink: „Vielmehr sind die Ursachen für den relativ geringen Anteil emotional hoch gebundener Arbeitnehmer in Deutschland hausgemacht und gehen auf Defizite in der Personalführung zurück.“ Der Aussage „Ich habe in den letzten sieben Tagen für gute Arbeit Anerkennung und Lob bekommen“ stimmten nur vier Prozent der Mitarbeiter ohne emotionale Bindung uneingeschränkt zu. Bei den emotional hoch gebundenen Arbeitnehmern lag dieser Wert bei 79 Prozent. Ähnlich verhält es sich, wenn es um konstruktives Feedback geht (2 Prozent zu 75 Prozent).
Des Weiteren gaben nur fünf Prozent der Beschäftigten ohne emotionale Bindung an, dass
sich jemand bei der Arbeit für sie als Mensch interessiert (emotional hoch Gebundene: 93
Prozent). Nur ein Prozent der Mitarbeiter ohne emotionale Bindung erklärt, dass es
jemandem im Unternehmen gibt, der die persönliche Entwicklung fördert (emotional hoch
Gebundene: 87 Prozent). Nur drei Prozent der emotional nicht gebundenen Mitarbeiter
mochten der Aussage uneingeschränkt zustimmen, ihre Meinungen und Ansichten hätten im
Unternehmen Gewicht. In der Gruppe der emotional hoch Gebundenen stimmten 93 Prozent
ohne Wenn und Aber zu.
Marco Nink dazu: „Es wird deutlich, welchen Einfluss das Führungsverhalten, also die
Erfüllung der elementaren Bedürfnisse und Erwartungen am Arbeitsplatz, auf die
Verbundenheit der Mitarbeiter hat. Gute Führung orientiert sich am Menschen. In jedem
Unternehmen lassen sich durch geeignete Maßnahmen Verbesserungen erzielen, denn der
Grad der emotionalen Bindung ist unabhängig vom Ausgangsniveau veränderbar.
Unternehmen dürfen ihr Humankapital nicht vernachlässigen und müssen dem
Führungsverhalten größere Bedeutung beimessen. Der Erfolg eines Unternehmens hängt von
verschiedenen Faktoren ab. Dabei wird ein Aspekt oft übersehen: Die Mitarbeiter!“
Seit dem Jahr 2001 erstellt Gallup jährlich, anhand von zwölf Fragen zum Arbeitsplatz und - umfeld, den sogenannten Q12®, den Engagement Index für Deutschland. Die Studie gibt Auskunft darüber, wie hoch der Grad der emotionalen Bindung von Mitarbeitern und damit das Engagement und die Motivation bei der Arbeit ist. Für die jüngste Untersuchung wurden 1.323 zufällig ausgewählte Arbeitnehmer ab 18 Jahren von Oktober bis Dezember 2011 telefonisch interviewt. Damit sind die Ergebnisse repräsentativ für die Arbeitnehmerschaft in Deutschland.
Quelle: Gallup
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