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Globales Pensionsvermögen erreicht Rekordstand

14.03.2011  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: ManagerGate.

Aktuelle Global Pension Asset Study von Towers Watson

Auf 26 Billionen US-Dollar stieg das institutionelle Pensionsvermögen 2010 in den 13 größten Pensionsmärkten weltweit an (+ 12 Prozent). Damit setzt sich der jüngste Wachstumstrend fort und erreicht einen neuen Höchststand. Seit dem Jahr 2000 ist das damals auf 16 Billionen US-Dollar geschätzte globale Pensionsvermögen – trotz eines Einbruchs während der Wirtschafts- und Finanzkrise – um 66 Prozent gestiegen. Im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Gesamtheit der analysierten Pensionsmärkte stieg das Volumen des Planvermögens von 71 Prozent Ende 2009 auf 76 Prozent Ende 2010. Trotz des deutlichen Anstiegs wurde das Niveau von Ende 2007 (78 Prozent) noch nicht wieder vollständig erreicht.

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Zu diesem Ergebnis kommt die Aktuelle Global Pension Asset Study von Towers Watson. Die Studie untersucht die Entwicklung des Vermögens und der korrespondierenden Verpflichtungen in den 13 wichtigsten Pensionsmärkten, die zusammen mehr als 85 Prozent der globalen Pensionsvermögen repräsentieren.

Der aktuelle Wachstumstrend der Pensionsvermögen besteht seit 2009 (+ 17 Prozent). Zuvor waren die Pensionsvermögen jedoch im Krisenjahr 2008 um 21 Prozent zurückgegangen und hatten das weltweite Pensionsvermögen auf den Stand von 2006 zurückversetzt. Auch im Verhältnis zum BIP, das die reale Wirtschaftsentwicklung widerspiegelt, ist das Anlagevermögen nach der Krise (61 Prozent des BIP in 2008) wieder deutlich gestiegen. Dagegen ist der Ausfinanzierungsgrad in 2010 nur geringfügig angestiegen (+2 Prozent). Im Vergleich zu 1998 ist dieser sogar um 25 Prozent gesunken. Seit 1998 sind die Verpflichtungen um 93 Prozent angestiegen, während die Pensionsvermögen nur um 46 Prozent gestiegen sind.

„Bezogen auf die Gesamtheit der analysierten Pensionsmärkte ist die Finanzkrise noch nicht vergessen und die ‚Nachbeben’ zeigen, dass sich die Wirtschaft noch nicht restlos erholt hat“, kommentiert Nigel Cresswell, Leiter Investment Consulting bei Towers Watson Deutschland, diese Entwicklung. „Die Märkte sind unbeständiger geworden. Institutionelle Investoren beobachten das sehr genau. Die hohe Volatilität wird weitgehend als neue Normalität betrachtet.“ Cresswell empfiehlt daher, auf flexiblere Investment-Strategien zu setzen.

Im internationalen Vergleich haben deutsche Pensionspläne die Finanzkrise auch aufgrund ihrer deutlich konservativeren Anlagepolitik mit einer hohen Renten-Allokation gut gemeistert. Über die letzten fünf Jahre weisen deutsche Pensionsvermögen im internationalen Vergleich einer der höchsten Wachstumsraten auf. Nach einer Hochrechnung von Towers Watson ist der Ausfinanzierungsgrad deutscher Unternehmen bereits wieder nahezu auf Vorkrisenniveau.

Weitere Ergebnisse der Studie:
Pensionsvermögen wachsen weltweit
  • Im Schnitt nahm das globale Pensionsvermögen in lokaler Währung in den 13 wichtigsten Pensionsmärkten weltweit in 2010 über 9 Prozent zu. Die durchschnittliche jährliche Zuwachsrate über die letzten 10 Jahre betrug 5,9 Prozent.

  • Die USA, Japan und Großbritannien sind weiterhin die größten Pensionsmärkte weltweit, mit 58 Prozent, 13 Prozent und 9 Prozent des gesamten globalen Pensionsfondsvermögens.

  • In allen für die Studie betrachteten Märkten wuchs das Pensionsvermögen in 2010 (in lokaler Währung).

  • Auch die kumulierten jährlichen Wachstumsraten (compound annual growth rate – CAGR) sind in den letzten zehn Jahren gestiegen. Die höchste Zuwachsrate (in lokaler Währung) verzeichnete Brasilien mit 15 Prozent, gefolgt von Südafrika (13 Prozent), Hongkong (11 Prozent) und Australien (10 Prozent). Die niedrigsten Zuwachsraten waren in Japan (0,2 Prozent), Kanada (1,3 Prozent), Frankreich (0,9 Prozent) und der Schweiz (2,1 Prozent) zu finden.

  • Gemessen am BIP verfügen die Niederlande über die höchsten Pensionsvermögen (134 Prozent), gefolgt von der Schweiz (126 Prozent), den USA (104 Prozent), Australien (103 Prozent) und Großbritannien (101 Prozent). In den letzten zehn Jahren sahen Kanada, Irland und Frankreich den größten Rückgang des Pensionsvermögens im Verhältnis zum BIP mit jeweils -19 Prozent, -3 Prozent und -1 Prozent. In diesen Ländern war das BIP deutlich stärker gestiegen als das Planvermögen. In Deutschland stieg das Pensionsvermögen in Relation zum BIP in den letzten 10 Jahren von 10 Prozent auf 14 Prozent.

Langfristiger Rückgang des Aktien- und Rentenanteils, stärkere Investitionen in andere Assetklassen
  • Der Rentenanteil in den Pensionsvermögen der sieben größten Pensionsmärkte weltweit (Australien, Kanada, Japan, die Niederlande, die Schweiz, Großbritannien und die USA) ist in den letzten 15 Jahren um 7 Prozent gesunken (von 40 Prozent auf 33 Prozent). Der Aktienanteil blieb relativ konstant und sank lediglich um 2 Prozent auf 47 Prozent.

  • Die Investition in andere Vermögenswerte, insbesondere Immobilien, aber auch (in geringerem Maße) Hedge-Fonds, Private Equity und Rohstoffe stieg seit 1995 von 5 Prozent auf 19 Prozent. Hier spiegelt sich der weltweit zu beobachtende Trend hin zu einer höheren Diversifizierung des Anlagevermögens wider.

  • Die Aktienquoten in Großbritannien sind von 74 Prozent in 2000 auf 55 Prozent in 2010 gefallen; in den USA von 64 Prozent auf 49 Prozent. Mit 55 Prozent hat Großbritannien allerdings die höchste Aktienquote aller Vergleichsländer.

  • Alternative Anlageklassen waren besonders für Pensionsinvestoren in Australien, Kanada und den USA interessant. In diesen Ländern hat sich der Anteil alternativer Anlagen von jeweils ca. 8 Prozent im Jahr 2000 bis Ende 2010 mehr als verdreifacht. Hingegen ist der Anteil alternativer Anlageklassen in den Pensionsvermögen in der Schweiz (29 Prozent) und Großbritannien (7 Prozent) im letzten Jahrzehnt relativ konstant geblieben.

  • Im Aktiensegment ist ein klarer Trend zu einer stärkeren Internationalisierung zu beobachten, während im Anleihensegment überwiegend auf lokale Anleihen gesetzt wird. Die Anforderung, die Verpflichtungen möglichst gut abzusichern, schränkt die Verwendung ausländischer Anleihen ein.

Hintergrundinformationen zur Studie
  • Die 13 größten Pensionsmärkte, die für die Studie betrachtet wurden, sind Australien, Kanada, Brasilien, Frankreich, Deutschland, Hongkong, Irland, Japan, die Niederlande, Südafrika, die Schweiz, Großbritannien und die USA. Diese Länder halten zusammen mehr als 85 Prozent des globalen Pensionsvermögens.

  • Alle Zahlen wurden gerundet. Basis für die Zahlen 2010 sind Analystenschätzungen und Hochrechnungen.

  • Alle Daten beziehen sich jeweils auf das volle Kalenderjahr.

Quelle: Towers Watson GmbH
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