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Geistiges Firmeneigentum und Betriebsgeheimnisse werden nicht ausreichend geschützt

04.06.2012  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Iron Mountain Deutschland GmbH.

Studie zum Informationsrisiko: Unternehmen in Deutschland und Europa nicht ausreichend auf Diebstahl und Spionage vorbereitet

Unternehmen schützen ihr geistiges Eigentum und ihre Betriebsgeheimnisse nicht ausreichend gegen Spionage und Diebstahl. Das ergab eine aktuelle Studie von Iron Mountain und PwC unter mittelständischen Unternehmen in Deutschland und Europa. Demnach verfügt nur knapp über die Hälfte der mittelständischen Unternehmen (56 Prozent) über Pläne zum Schutz von geistigem Eigentum und Betriebsgeheimnissen. Auf europäischer Ebene sieht es noch schlechter aus: Hier konnten nur 41 Prozent der Befragten eine positive Antwort geben.

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Mit der Studie zum Informationsrisiko wurde auch der erste europäische Vergleichsindex erstellt, mit dem Unternehmen ermitteln können, ob sie angemessen auf Informationsrisiken vorbereitet sind.

Bedeutung von geistigem Eigentum unterschätzt

Über die Hälfte der insgesamt Befragten (54 Prozent) ist der Ansicht, dass der Schutz geistiges Eigentums und Betriebsgeheimnissen weniger wichtig ist als die Sicherung von Kunden-, Mitarbeiter- und Finanzinformationen. Das liegt unter anderem daran, dass die Speicherung von Kunden- und Mitarbeiterdaten strengen Compliance-Richtlinien unterworfen sind und der Schutz dieser Informationen deshalb äußerst wichtig ist. Die Verwaltung von geistigem Eigentum und anderen Betriebsgeheimnissen hingegen ist nicht gesetzlich geregelt. Durch eine allzu lockere Einstellung hierbei könnten Unternehmen jedoch leicht Opfer von Industriespionage, Diebstahl oder fahrlässigen Datenverlusten werden. Zu einem hohen, aber vielfach unterschätzten Preis: Der weltweite Markt für geistiges Eigentum wird derzeit auf 180 Milliarden US-Dollar jährlich geschätzt. Studien zeigen, dass geistiges Eigentum und Betriebsgeheimnisse zwei Drittel des Werts eines Unternehmens ausmachen können.

Pharmaindustrie zeigt größte Defizite

Von den untersuchten Branchen weist die Pharmaindustrie, in der geistiges Eigentum eine besonders große Rolle spielt, die größten Defizite auf: Weniger als ein Drittel (30 Prozent) beziehen geistiges Eigentum und Betriebsgeheimnisse in ihre Informationsrisiko-Management-Pläne ein. Die Branchen Finanzdienstleistungen (35 Prozent), Rechtswesen (38 Prozent), Fertigung (49 Prozent) und Versicherungen (57 Prozent) schnitten nur unwesentlich besser ab.

Mitarbeiter sensibilisieren – Corporate Information Responsibility

Darüber hinaus ergab die Studie, dass 26 Prozent der Unternehmen in Europa und 28 Prozent der deutschen mittelständischen Firmen den Hintergrund neuer Mitarbeiter nicht überprüfen und ihre Betriebsgeheimnisse dadurch möglicherweise zusätzlichen Gefahren aussetzen. Denn Mitarbeiter stellen einen potenziellen Risikofaktor für vertrauliche Geschäftsinformationen dar. Bereits einfache Maßnahmen helfen jedoch, die Risiken insgesamt zu senken, ohne dass größere technologische Investitionen erforderlich wären. Iron Mountain rät Unternehmen, Programme zur Sensibilisierung für das Thema Informationssicherheit und Datensicherung zu implementieren und dabei allen Mitarbeitern auf allen Hierarchieebenen eine passende Anleitung zu bieten. Zudem können Best Practices und Incentives für den vorbildlichen Umgang mit Informationen das allgemeine Bewusstsein für Informationssicherheit auf allen Hierarchieebenen erhöhen.

„Unternehmen achten zu Recht darauf, die unbeabsichtigte Offenlegung vertraulicher Kunden- und Mitarbeiterinformationen zu verhindern“, sagt Hans-Günter Börgmann, Geschäftsführer der Iron Mountain Deutschland GmbH. „Dass so viele Unternehmen keine unternehmensweite integrierte Informations- und Dokumentenmanagement-Strategie implementieren, ist jedoch sehr bedenklich. Nicht auszudenken, was passieren kann, wenn wertvolle Betriebsgeheimnisse wie Patente, Produktentwürfe oder Markteintrittsstrategien in die Hände eines Konkurrenten gelangen. Die Ergebnisse unserer Befragung zeigen, dass Unternehmen Betriebsgeheimnisse und geistiges Eigentum zum Beispiel nicht nach Sicherheitsstufen priorisieren – und dass sie ihre Informationen enormen Insider-Bedrohungen aussetzen, weil sie ihre Mitarbeiter nicht schulen und überwachen. Unternehmen müssen im Rahmen einer Corporate Information Responsibility einen Wandel ihrer Unternehmenskultur herbeiführen, damit alle Mitarbeiter für den Schutz von Unternehmensinformationen verantwortlich sind.“

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