01.10.2015 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: FIZ Karlsruhe - Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur GmbH.
Bisher sind die meisten Gebäude im Bestand reine Energieverbraucher: Der Strom kommt aus dem Stromnetz und die Wärme von einem Heizkessel, einer Wärmepumpe oder einem Wärmenetz. Doch verfügen Gebäude durchaus über mehr Möglichkeiten, die von ihnen benötigte Energie selbst zu erzeugen. Das neue BINE-Themeninfo „Null- und Plusenergiegebäude“ (II/2015) präsentiert die verschiedenen Konzepte. Ein Schwerpunkt liegt auf der Frage, wie die Energiebilanz dieser zukunftsweisenden Gebäude zu erfolgen hat. Das Spektrum der analysierten Praxisbeispiele reicht vom Einzelgebäude bis zu Quartieren.
In den letzten Jahren erfreuen sich Gebäudekonzepte mit ausgeglichener oder positiver Energie- und Emissionsbilanz wachsender Beliebtheit bei Architekten und Bauherren. Sie tragen Namen wie „Plusenergiehaus“, „Nullemissionshaus“, „EffizienzhausPlus“ oder „AktivPlushaus“. All diesen Gebäuden ist gemeinsam, dass sie rechnerisch im Jahresmittel nicht mehr Energie aus dem Netz beziehen als sie dorthin aus eigener Erzeugung wieder einspeisen. Darüber hinaus fehlen in Deutschland für diese Hauskonzepte einheitliche Standards und Definitionen für Umrechnungsfaktoren, Bilanzgrenzen und eine Bewertung des Eigenbedarfs. Auch die graue Energie, also der Energiebedarf, um die Baustoffe herzustellen und die Bauten zu errichten, sollte mit Blick auf den gesamten Lebenszyklus in die Bilanz einfließen.
Prof. Karsten Voss und Eike Musall von der Bergischen Universität Wuppertal sind die Autoren des BINE-Themeninfos. Sie haben von 2008 bis 2013 in der IEA-Arbeitsgruppe „Towards Zero Energy Solar Buildings“ mitgearbeitet. Experten aus 18 Ländern haben hier ihre Erfahrungen mit derartigen Gebäudekonzepten diskutiert. Der deutsche Beitrag erfolgte im Rahmen der „Forschungsinitiative EnOB – Forschung für Energieoptimiertes Bauen“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi).
Das BINE-Themeninfo ist kostenfrei beim BINE Informationsdienst von FIZ Karlsruhe erhältlich – unter www.bine.info oder 0228 – 92379-0.
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