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EU-Vergleich der Arbeitskosten und Lohnnebenkosten für das Jahr 2011

27.04.2012  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Statistisches Bundesamt Deutschland.

Arbeitgeber in der deutschen Privatwirtschaft bezahlten im Jahr 2011 durchschnittlich 30,10 Euro für eine geleistete Arbeitsstunde.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, lag das Arbeitskostenniveau in Deutschland damit innerhalb der Europäischen Union (EU) auf Rang sieben. Arbeitgeber in der deutschen Privatwirtschaft zahlten 32 % mehr für eine Stunde Arbeit als im Durchschnitt der EU, aber 12 % weniger als zum Beispiel im Nachbarland Frankreich. Belgien hatte mit 39,30 Euro die höchsten, Bulgarien mit 3,50 Euro die niedrigsten Arbeitskosten je geleistete Stunde.

Im Verarbeitenden Gewerbe, das besonders im internationalen Wettbewerb steht, kostete eine Arbeitsstunde in Deutschland 2011 durchschnittlich 34,30 Euro. Hier lag Deutschland im EU-weiten Vergleich auf Rang fünf. Eine Stunde Arbeit in der deutschen Industrie war 48 % teurer als im EU-Durchschnitt, aber 4 % billiger als in Frankreich.

Über einen längeren Zeitraum betrachtet nimmt Deutschland bei der Entwicklung der Arbeitskosten in der Privatwirtschaft eine Sonderstellung ein: Zwischen 2001 und 2011 hatte Deutschland mit + 19,4 % den mit Abstand geringsten Anstieg der Arbeitskosten aller Mitgliedstaaten der EU. Zum Vergleich: In Frankreich sind die Arbeitskosten in diesem Zeitraum mit + 39,2 % mehr als doppelt so stark gestiegen.

Arbeitskosten setzen sich aus den Bruttoverdiensten und den Lohnnebenkosten zusammen. Betrachtet man das Verhältnis der Lohnnebenkosten zu den Bruttoverdiensten ist es möglich, die Lohnnebenkosten unabhängig vom Verdienstniveau der einzelnen Mitgliedstaaten zu vergleichen. Im Jahr 2011 zahlten die Arbeitgeber in Deutschland in der Privatwirtschaft auf 100 Euro Bruttoverdienst zusätzlich 28 Euro Lohnnebenkosten. Damit lag Deutschland unter dem EU-Durchschnitt von 32 Euro und nahm mit Rang 16 einen Mittelplatz innerhalb der Europäischen Union ein. Auf 100 Euro Lohn wurden in Schweden (52 Euro) und Frankreich (50 Euro) die höchsten und in Malta (10 Euro) die niedrigsten Lohnnebenkosten gezahlt. Hauptbestandteil der Lohnnebenkosten sind die Sozialbeiträge der Arbeitgeber, also vor allem die gesetzlichen Arbeitgeberbeiträge zu den Sozialversicherungen, die Aufwendungen für die betriebliche Altersversorgung sowie die Aufwendungen für die Lohn- und Gehaltsfortzahlungen im Krankheitsfall.

Arbeitskosten je geleistete Stunde im Jahr 2011 in Euro
Rechenstand: 4. Quartal 2011

Mitgliedstaaten der Europäischen Union
(absteigend sortiert nach dem Arbeitskostenniveau
in der Privatwirtschaft)
PrivatwirtschaftVerarbeitendes Gewerbe
EuroEuroRang
Europäische Union (27)22,8023,20-
Euro-Währungsgebiet27,7029,30-
Belgien39,3040,601
Schweden39,1040,502
Dänemark38,9037,603
Frankreich34,2035,604
Luxemburg33,7029,609
Niederlande31,1033,006
Deutschland30,1034,305
Finnland29,7032,007
Österreich29,2031,008
Irland27,4029,1010
Italien26,7026,1011
Spanien20,6022,0012
Vereinigtes Königreich20,1020,9013
Zypern16,5013,3016
Griechenland16,40 15,30 14
Slowenien14,4013,7015
Portugal12,1010,4018
Malta11,9012,6017
Tschechische Republik10,509,9019
Slowakei8,408,2020
Estland8,107,5021
Ungarn7,607,3022
Polen7,106,4023
Lettland5,905,3024
Litauen5,505,3024
Rumänien4,503,7026
Bulgarien3,502,8027

Lohnnebenkosten im Verhältnis zu den Bruttoverdiensten im Jahr 2011

Mitgliedstaaten der Europäischen Union

Auf 100 Euro Bruttoverdienst entfielen
zusätzlich x Euro Lohnnebenkosten
Euro
Europäische Union (27)32
Euro-Währungsgebiet36
Schweden52
Frankreich50
Belgien47
Italien41
Litauen40
Tschechische Republik37
Spanien37
Estland37
Österreich37
Slowakei36
Ungarn34
Rumänien31
Niederlande30
Griechenland29
Finnland28
Deutschland28
Lettland27
Portugal26
Zypern21
Polen20
Bulgarien19
Irland18
Slowenien17
Vereinigtes Königreich16
Luxemburg15
Dänemark15
Malta10
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