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Erste Sitzung des Weltbeirats zum Wiederaufbau von Wäldern in Bonn

27.07.2016  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.

Auf Einladung von Bundesministerin Barbara Hendricks startete am 20.07.2016 in Bonn eine hochrangige internationale Initiative zum Schutz der Wälder: der Weltbeirat zum Wiederaufbau von Wäldern (Global Restoration Council). Er versammelt Persönlichkeiten aus Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft.

Bundesumweltministerin Hendricks: "Derzeit wird auf der Welt pro Minute eine Fläche so groß wie zwei Fußballfelder gerodet. Diese Entwaldungsrate trägt weltweit 10 bis 15 Prozent zu den CO2-Emissionen bei. Dies beschleunigt nicht nur den Klimawandel, sondern auch den globalen Artenverlust. Entwaldung und Degradierung führen in den Regionen zu einem dramatischen Verlust der natürlichen Lebensgrundlagen mit Armut und Hunger als Folge. Daher unterstützen wir die betroffenen Länder in ihren Bemühungen um den Wiederaufbau ihrer Wälder und damit in ihrer nachhaltigen Entwicklung."

Der Weltbeirat tagt am 20. und 21. Juli im Bonner Stadtteil Bad Godesberg. Ihm gehören international aktive, anerkannte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens an. Darunter ist der ehemalige schwedische Ministerpräsident Göran Persson, die Menschenrechts- und Klimaschutzaktivistin Bianca Jagger und die Repräsentantin der afrikanischen Green-Belt-Initiative, Wanjira Mathai. Der Weltbeirat setzt sich gemeinsam mit dem World Resources Institute (WRI) und der Globalen Partnerschaft zum Wiederaufbau von Wäldern (Global Partnership on Forest Landscape Restoration, GPFLR) für die Erreichung der internationalen Ziele zum Wiederaufbau von zerstörten Wäldern ein.

Nicht ohne Grund ist Bonn der Sitzungsort. Das Bundesumweltministerium hat 2011 gemeinsam mit der Internationalen Naturschutzunion (IUCN) die Bonn Challenge ins Leben gerufen. Die Bonn Challenge ist eine internationale Initiative und Aktionsplattform für den Wiederaufbau von 150 Millionen Hektar degradierter Wälder bis 2020. Ihre Ziele wurden 2014 in der New York Declaration der Vereinten Nationen aufgegriffen und erweitert. Weitere Initiativen wie die AFR100 – die African Forest Restoration Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) – und die 20x20-Initiative in Mittelamerika unterstützen die Ziele der Bonn Challenge auf regionaler Ebene.

Äthiopien, Ruanda, Guatemala, El Salvador und Costa Rica haben gemeinsam mit vielen weiteren Staaten seit 2011 den Wiederaufbau von fast 100 Millionen Hektar Wald zugesagt.

Die Bundesregierung unterstützt die Partnerländer zum Beispiel über Projekte der Internationalen Klimaschutzinitiative in ihren Anstrengungen.

Bundesumweltministerin Hendricks: "Mit der Bonn Challenge bringen wir engagierte Partner in Regierungen, Unternehmen und Organisationen zusammen, mit dem Ziel, die zerstörten Waldökosysteme wiederherzustellen, um so dem Klimawandel und dem Rückgang der biologischen Vielfalt entgegenzuwirken. Über die Verbesserung der Ökosystemleistungen kann der Wiederaufbau von Waldlandschaften dazu beitragen, die Grundlagen für eine nachhaltige wirtschaftliche und soziale Entwicklung zu schaffen."

Göran Persson, ehemaliger schwedischer Ministerpräsident: "Auf der Erde sind etwa zwei Milliarden Hektar Land degradiert, eine Fläche zweimal so groß wie China. Diese Landschaften bieten keine ausreichende Lebensgrundlage. Mit dem ehrenamtlichen Engagement der Mitglieder des Weltbeirates, die ihre Zeit und ihre Kreativität in die Lösung dieses Problems investieren, hoffen wir, den weltweiten Wiederaufbau von Waldlandschaften und ihre Funktionsfähigkeit voranzubringen."

Wanjira Mathai, Repräsentantin der Green-Belt-Initiative: "Der Wiederaufbau von Ökosystemen ist notwendig, um dem Klimawandel entgegenzuwirken und die biologische Vielfalt zu erhalten, aber es geht auch um die Menschen. So konnten viele kleine Farmen in Kenia vor dem Ruin bewahrt werden, denn die Bäume, die die Farmer gepflanzt und gepflegt haben, liefern extra Futter, Schatten und Holz. Der Weltbeirat für den Wiederaufbau von Wäldern wird diese Erfolgsgeschichten weiter verbreiten, um so weltweites Handeln anzuregen."

 

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