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Die "richtigen" Anführungszeichen

06.02.2014  — Lars Kaupisch.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Oftmals so "" geschrieben, wären sie eigentlich „so“ oder »so« richtig.

Typischerweise kennzeichnen sie wörtliche Rede und Zitate: Anführungszeichen. Doch welche gilt es zu benutzen? In den Artikeln des Sekretariats-Newsletters beispielsweise werden Sie fast ausschließlich die geraden Striche oben finden: "". Und das, obwohl diese eigentlich Relikte aus Schreibmaschinenzeiten sind und jeder Deutsch-Lehrer Ihnen sagen würde, dass Sie doch bitte die typographischen Anführungszeichen unten und oben benutzen sollten: „“.

Übliche Varianten

In Deutschland sind eigentlich hauptsächlich die eben genannten Anführungszeichen unten und oben sowie die französischen »« gebräuchlich, letztere besonders in Büchern, wo der leserfreundliche Zeichensatz naturgemäß eine wichtige Rolle spielt. Der Grund, aus dem die geraden Striche oben als falsch angesehen werden, liegt darin, dass sie Verwechslungen begünstigen und damit den Lesefluss beeinträchtigen. Denn Sie könnten ja nicht nur schreiben: "Es ist mir egal, welche Anführungszeichen ich benutze", sagte sie. Sondern Sie können auch innerhalb wörtlicher Rede zitieren und nutzen dafür "halbe" Anführungszeichen. Würden Sie diese analog auch oben setzen, entstünden Gebilde wie: "Neulich meinte er, 'Die Position der Anführungszeichen ist mir egal'", sagte sie.

Die Anführungszeichen unten und oben bzw. in der französischen Variante als "Guillemets" machen das Schriftbild übersichtlicher, sowohl innerhalb eines einzelnen Abschnitts gesprochener Rede als auch wenn mehrere Äußerungen nacheinander aufgeschrieben werden. Beginnen und enden diese alle mit "", kann es schon einmal schwierig werden, Anfang und Ende auseinander zu halten.

Abweichungen von der Norm

Warum hier dann trotzem häufig die Variante mit "" vorkommt? Die Browserkompatibilität mit typographischen Anführungszeichen wird zwar besser, dennoch kann es vorkommen, dass Zeichensätze voreingestellt sind, die mit ihnen Probleme bekommen und sie nicht richtig darstellen. Die Striche oben hingegen sind der Tastatur-Standard, mit dem sowohl Browser als auch Textverarbeitungsprogramme wie der Editor und Notepad problemlos zurecht kommen. Dazu kommt die Einheitlichkeit im Schriftbild. Manche Artikel schreiben wir selbst, andere werden uns zur Verfügung gestellt und theoretisch hat jeder Autor seinen eigenen Anführungszeichenstandard. Diesen auf die Striche oben herunterzubrechen, ist die einfachste Möglichkeit, für Gleichförmigkeit zu sorgen – und übermäßig komplexe Konstruktionen wörtlicher Rede kommen hier ja nur selten vor.

Wenn Sie es aber genau nehmen wollen, sollten Sie die typographischen Anführungszeichen benutzen. Diese erscheinen zwar nicht als eigene Tasten auf Ihrer Tastatur, doch können Sie sie wahlweise per Tastenkombination trotzdem erzeugen oder sich von Word helfen lassen, das "" automatisch für Sie in „“ umwandelt, wie im PC-Tipp zur AutoKorrektur beschrieben.

Verbreitet sind inzwischen alle drei Varianten. Welche sich für Sie anbietet, hängt deshalb hauptsächlich davon ab, welche Anforderungen Sie im Hinblick auf Ästhetik, Funktionalität und offizielle Richtigkeit an Ihr Schriftbild stellen.

Übersicht über die Tastenkombinationen der verschiedenen typographischen Anführungszeichen

  • = ALT + 0132
  • = ALT + 0130
  • = ALT + 0147
  • = ALT + 0145
  • » = ALT + 0187
  • = ALT + 0155
  • = ALT + 0139
  • « = ALT + 0171

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