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Die erfolgreiche Einführung eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements – Erfahrungen aus der Praxis

07.10.2015  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Institut für angewandte Arbeitswissenschaft (ifaa).

„Die Einführung und Implementierung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) sollte prozessorientiert erfolgen“, begann Anna Peck, wissenschaftliche Expertin des Instituts für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. (ifaa) ihren Vortrag beim Praxisforum „Gesunde Unternehmen“.

Das Forum bot den Rahmen für den Abschlussbericht des praxisorientierten Projektes g.o.a.l. Das Projekt wurde über zwei Jahre in Kooperation mit den regionalen Arbeitgeberverbänden NORDMETALL und Nordostchemie durchgeführt. Beteiligt waren fünf Mitgliedsunternehmen aus den beiden Verbänden.

Das Akronym g.o.a.l. steht für „Gesunde Organisation – Aktionismus vermeiden, Leistungsfähigkeit fördern.“ Die Erkenntnisse und Erfahrungen, die im Projekt gesammelt wurden, sind zukunftsweisend. Sie sollen andere Unternehmen motivieren, mit ihren Mitarbeitern die Implementierung eines betrieblichen Gesundheits­managements voranzutreiben. Wie sind die Unternehmen im Projekt vorgegangen?

Analyse der Ausgangslage

Im ersten Schritt werden zunächst bestehende Zahlen, Daten und Fakten erfasst und analysiert. Dazu gehören beispielsweise die Analyse des Krankenstands und der Altersstruktur. Mit in die Analyse fließen Ergebnisse aus Mitarbeiterbefragungen, Gefährdungsbeurteilungen, Gesundheitsberichte der Krankenkassen oder anonymisierte betriebsärztliche Daten ein.

Ziele, Maßnahmen und Evaluation

Zunächst müssen Ziele definiert werden, die mit dem BGM erreicht werden sollen. Ziele könnten zum Beispiel sein: Steigerung der Quote alternsgerechter Arbeitsplätze um X %, Teilnahmequote an Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung, Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit oder Senkung der Fluktuation.

Aus den Zielen lassen sich entsprechende Maßnahmen ableiten. Die größten Effekte lassen sich durch eine Kombination von Maßnahmen der Verhaltens- und Verhältnisprävention erreichen. Bietet ein Unternehmen den Mitarbeitern z. B. eine Ernährungsberatung (Verhaltensprävention) an, sollte den Mitarbeitern gesundes Essen in der Kantine angeboten werden (Verhältnisprävention).

Wie lässt sich überprüfen, was durch BGM erreicht wurde? Zur Evaluation sollten sich Unternehmen überlegen, welche Kennzahlen im Blick auf die Ziele und Maßnahmen sinnvoll sind.

Erfolgsfaktoren und Hindernisse

Zu den Erfolgsfaktoren für eine effektive Einführung eines BGM gehören:

  • Rückendeckung seitens der Geschäftsführung
  • Motivation der Mitarbeiter für die Arbeit als Multiplikator im Unternehmen
  • „gemischte“ Zusammenstellung des Projektteams

Regelmäßiger Austausch des BGM-Teams Hindernisse können sein:

  • „falsche“ Auswahl der Multiplikatoren
  • fehlende Unterstützung der Führungskraft
  • Frage nach dem Sinn des Projektes
  • zu hohe Erwartungen bei Mitarbeitern und Unternehmensführung
  • kein Gefühl der Dringlichkeit

Darüber hinaus gibt es noch weitere Erfahrungen, die im Projekt gesammelt wurden. Beispielsweise genannt seien diese:

  • Aktionismus vermeiden
  • Ziel(e) definieren und Handeln daran ausrichten
  • Rahmenbedingungen klären
  • Projektmanagement
  • Führungskräfte sensibilisieren und einbeziehen
  • Erfolge von BGM intern/extern kommunizieren (Marketing)
  • Evaluation
  • Unterstützung durch Externe kann hilfreich sein
  • Netzwerk mit internen und externen Partnern

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