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Dax-Konzerne wachsen vor allem im Ausland

28.04.2011  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: ManagerGate.

Ernst & Young: Analyse der Geschäftsberichte der Dax-30-Unternehmen

Die im Dax-30 gelisteten Unternehmen konnten im vergangenen Jahr einen massiven Umsatz- und Gewinnanstieg verzeichnen: Der Gesamtumsatz der im Dax vertretenen Unternehmen stieg um 12 Prozent, der Gewinn vor Steuern sogar um 97 Prozent. Er belief sich auf 87,3 Milliarden Euro – 43 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr. Dieses Wachstum war allerdings insbesondere der guten Wirtschaftsentwicklung im Ausland zu verdanken, wo die Umsätze um fast ein Fünftel stiegen, während in Deutschland ein unterdurchschnittliches Umsatzwachstum von 9 Prozent erzielt wurde. Auch die Beschäftigung stieg im Ausland mit 2,5 Prozent deutlich stärker als in Deutschland (0,5 Prozent). Das sind Ergebnisse einer Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young, die auf einer Analyse der Geschäftsberichte der im Deutschen Aktien Index (Dax) gelisteten Unternehmen beruht.

Starkes Wachstum im Ausland

Bis auf zwei Unternehmen konnten alle Dax-Konzerne im abgelaufenen Geschäftsjahr den Umsatz steigern. Das prozentual stärkste Umsatzwachstum verzeichneten dabei Infineon und K+S mit 51 bzw. 40 Prozent.

Den größten Teil ihres Umsatzes erwirtschaften die Konzerne inzwischen im Ausland: Im Jahr 2010 entfielen 25 Prozent des Umsatzes auf die Geschäftstätigkeit in Deutschland, 75 Prozent wurden im Ausland generiert – im Vorjahr lag der Auslandsanteil noch bei 73 Prozent. Besonders hoch ist der Auslandsanteil bei Adidas (95 Prozent) und Linde (81 Prozent). „Das Auslandsgeschäft erwies sich im vergangenen Jahr bei den meisten Unternehmen eindeutig als der Haupt-Umsatztreiber“, stellt Hollweg fest. „Die stark anziehende Auslandsnachfrage trug erheblich dazu bei, dass die Unternehmen schnell den Krisenmodus verlassen und wieder auf Wachstum umschalten konnten“, kommentiert Hollweg, Mitglied der Geschäftsführung bei Ernst & Young. Diese Entwicklung zeige deutlich, dass Deutschlands Unternehmen erheblich von der Globalisierung profitieren: „Die deutschen Konzerne nehmen die Chancen wahr, die sich im Ausland bieten, und stärken damit ihre Wettbewerbsposition“. Das komme auch dem Standort Deutschland zu Gute. Denn hierzulande seien zumeist zentrale Funktionen wie die Verwaltungs- Forschungs- und Entwicklungsabteilungen oder das Marketing beheimatet. „Dennoch darf man sich nichts vormachen“, so Hollweg: „Das Auslandsgeschäft wird immer wichtiger. Deutschland ist nur noch ein Markt unter vielen. Und angesichts der relativ schwachen Entwicklung im Deutschland-Geschäft werden die Konzerne vor allem im Ausland wachsen und zusätzliche Mitarbeiter einstellen.“

Kennzahlen weisen nach oben

Der Vorsteuergewinn der Dax-Unternehmen hat sich im vergangenen Jahr fast verdoppelt: von 44,2 auf 87,3 Milliarden Euro. Die höchsten Gewinne erzielten die Automobilhersteller Daimler und Volkswagen mit 8,9 bzw. 7,7 Milliarden Euro. Keines der Unternehmen schloss das Jahr mit einem Fehlbetrag ab.

Die gute wirtschaftliche Entwicklung führte dazu, dass die Unternehmen bei wichtigen Kennzahlen mehrheitlich deutlich besser abschnitten als im Vorjahr: So stieg die durchschnittliche Umsatzrendite der Dax-Unternehmen von 2,8 Prozent auf 6,9 Prozent. Und die Eigenkapitalquote stieg im Durchschnitt um einen Prozentpunkt auf 31 Prozent – das Eigenkapital insgesamt wuchs sogar um fast 15 Prozent. Auch der Cash Flow der Dax-Unternehmen erhöhte sich insgesamt deutlich – um 23 Prozent auf 143 Milliarden Euro. „Die Mehrzahl der Dax-Unternehmen befindet sich derzeit in außerordentlich starker Verfassung“, stellt Hollweg fest. „Sie haben die Kosten im Griff, sind in einer blendenden finanziellen Situation und können auf eingespielte Teams zurückgreifen, da ein Arbeitsplatzabbau in der Krise dank Kurzarbeit verhindert werden konnte. Und schließlich liefern die deutschen Industrieunternehmen genau die Produkte, die im weltweiten Wirtschaftsaufschwung nachgefragt werden“.

Steigende Gewinne führten allerdings auch zu deutlich höheren Steuerzahlungen: Der Ertragsteueraufwand der Dax-Unternehmen stieg von 18,1 auf knapp 26 Milliarden Euro – ein Anstieg um 43 Prozent. Auch der deutsche Fiskus profitierte: Die Steuerzahlungen in Deutschland stiegen um 34 Prozent.

Download der Studie

Lesen Sie die Ergebnisse der Ernst & Young Analyse der Geschäftsberichte der Dax-30-Unternehmen (499 KB, 31 Seiten).

Quelle: Ernst & Young AG
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