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Daniel Libeskind: zum Markenzeichen erstarrte Formensprache?

22.11.2012  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung.

Kommentar der "Neuen Osnabrücker Zeitung" zur vollendeten Erweiterung des Jüdischen Museums in Berlin

Osnabrück (ots) - Jetzt bekommt auch noch eine ehemalige Markthalle ihre Schrägen, Scharten und Schnitte. Daniel Libeskind inflationiert konsequent seine zum Markenzeichen erstarrte Formensprache. Die Verletzungen, die Libeskind seinen Bauwerken einzeichnete, verwiesen symbolisch auf Qual, Furcht und Tod, die Gewalt und Vertreibung Menschen angetan hatten. Der Architekt hat seine Bauwerke so mit dramatischer Bedeutung aufgeladen. Jetzt multipliziert er nur noch sein Markenzeichen.

Die neue Akademie des Jüdischen Museums Berlin
Die neue Akademie des Jüdischen Museums Berlin - Entwurf: Daniel Libeskind
© Architekt Daniel Libeskind AG, Zürich, Rendering: bromsky

Dass Libeskind damit einem verbreiteten Trend der weltweit erfolgreichen Label-Architektur entspricht, mag im Hinblick auf den Berliner Anbau nachrangig sein. Dieses Gebäude wird nicht mit seiner äußeren Gestalt punkten, sondern mit der Arbeit überzeugen, die in seinem Inneren geleistet wird. Ein Museumsgebäude als Übungsstätte der Toleranz - mit diesem schönen Zuwachs wird nicht nur Berlin an Qualität gewinnen. Das Projekt tut gut in einer Zeit wachsender Spannungen.

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