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China: Weltgrößte Metropole in Bau

27.01.2011  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Baudienst.

Zusammenlegung von neun Städten soll Wirtschaft ankurbeln

Ein Mammutprojekt ohnegleichen startet die südchinesische Provinz Guandong. An der Perfluss-Mündung unweit von Hongkong will sie in den nächsten Jahren neun wichtige Industriestädte zu einer einzigen Metropole zusammenlegen, berichtet die "South China Morning Post" in ihrer heutigen Ausgabe. Die Region soll dadurch nicht nur ihre Wirtschaftsleistung steigern, sondern auch Tokio den Titel der bevölkerungsreichsten Stadt abringen. Das "Handelsblatt" sieht auch die Rekordsucht Chinas als Grund für diesen Schritt.

Werkbank der Welt

Die Mündung des Perflusses in Südchina wird nicht umsonst als "Werkbank der Welt" bezeichnet. Innerhalb der vergangenen drei Jahrzehnte erlebte die Region einen Boom an Industriebetrieben und Bewohnern und wurde zum wichtigsten Wirtschaftzentrum Chinas. Dazu beigetragen haben etwa die günstige Lage der Häfen, die Nähe zu Hongkong, sowie weitere Anreize wie eine Sonderwirtschaftszone, die Investitionen aus dem Ausland anlockte.

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"Die Region hat von der Auslagerung der arbeitsintensiven Produktionsbereiche aus Hongkong und Taiwan profitiert und ist auf die Elektronikindustrie spezialisiert", erklärt Margot Schüller vom GIGA-Institut für Ostasienwissenschaft gegenüber pressetext. In der Wirtschaftsleistung haben allerdings in den vergangenen Jahren andere Regionen Chinas wie etwa Peking oder Shanghai einiges an Rückstand aufgeholt.

Größer als Tokio

Um seinen Rang als Nummer Eins in China zu sichern, will die Provinz Guandong die neun Industriestädte Guangzhou, Shenzhen, Foshan, Dongguan, Zhongshan, Zhuhai, Jiangmen, Huizhou und Zhaoqing zusammenlegen. Sie sollen künftig eine einzige Supermetropole bilden, die mit 42 Mio. Einwohnern selbst Tokio-Yokohama in den Schatten stellt. Die ersten Schritte dafür beginnen demnächst.

Details dafür zeigt der Fünfjahresplan der kommunistischen Partei Guandongs von 2011 bis 2016. Er sieht die Zusammenlegung der Verwaltung vor, jedoch auch den Umbau der Infrastruktur und des Nahverkehrsnetzes. 29 neue Linien auf 5.000 Gleiskilometer sollen entstehen, um die Stadtzentren schnell zu verbinden, zudem sind gemeinsame Fahrkarten für die gesamte Region geplant. Hongkong soll zudem stärker ans Festland angeschlossen werden. Der Kostenpunkt für die Vorhaben liegt bei zwei Bio. Yuan (220 Mrd. Euro).

Nachholen versäumter Koordinierung

Ziel dieser Maßnahme soll in erster Linie das weitere Wirtschaftswachstum in der Region sein. Laut Handelsblatt will man von der reinen Billigproduktion, für die die Region bekannt ist, abkommen und Dienstleistungen, Kreativität und Kultur mehr Gewicht geben. So sollen jährlich 350 Mrd. Euro erwirtschaftet werden - was ein Zehntel des BIP Chinas ausmacht.

"Eine Restrukturierung tut der Region zweifelsohne gut, da sie bei mehr Planungsqualität und Abstimmung zu höherwertigen Produkten führt", schätzt China-Expertin Schüller. Ausständig sei der Schritt auch deshalb, da die Region in den letzten Jahrzehnten für eine entsprechende Koordination zu schnell gewachsen sei. "Bisher ist etwa in jeder Stadt ein Flughafen in Planung. Eine Zusammenlegung, wie es bisher schon in anderen Regionen im Norden Chinas gelang, wäre hier ebenso sinnvoll wie etwa auch im Bereich der Forschung." (Johannes Pernsteiner)

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Quelle: pressetext
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