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Burnout birgt Gefahr gesundheitlicher Schäden

14.06.2012  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: TÜV Rheinland.

Immer mehr Menschen in Deutschland sind den hohen Erwartungen in Beruf und Privatleben nicht mehr gewachsen und leiden unter einer chronischen Erschöpfung. Sie fühlen sich, als hätte ihnen jemand jegliche Energie gekappt.

„Ausgebrannt“, eine Gesundheitsstörung, die wir unter dem englischen Begriff Burnout kennen. Diese Krankheit befällt Betroffene nicht einfach wie eine Erkältung, sondern entwickelt sich häufig schleichend über lange Zeiträume. Die deutlichen Signale des Körpers werden dabei meistens zunächst nicht richtig gedeutet: „Wer ständig unter Schlafstörungen, Grübelneigungen, Antriebslosigkeit, innerer Unruhe oder gar Tinnitus, Herzrasen oder Kopf- und Rückenschmerzen leidet, sollte dies nicht ignorieren, sondern dringend seinen Hausarzt konsultieren. Dieser sollte zeitnah – sofern keine körperlichen Ursachen vorliegen – an einen Psychiater oder Neurologen überweisen, bevor der dauerhafte Stress schwere psychische und psychosomatische Beschwerden auslöst“, rät deshalb Kristina Soldo, Diplom-Psychologin von TÜV Rheinland. Wer die Diagnose Burnout erhält, hat sich einmal für eine Sache, meist seine Arbeit, überdurchschnittlich stark engagiert, sprichwörtlich für sie „gebrannt“. Auch andauernde Überbelastung im privaten Umfeld, wie alleinerziehend zu sein oder zu pflegende Familienangehörige, können zum Burnout führen. Zu den typischen Faktoren wie erhöhten Qualifikationsanforderungen, permanenter Verfügbarkeit, Konkurrenzdruck, Angst um den Arbeitsplatz und Stress im Arbeitsalltag kommen bei Burnout häufig zudem persönliche Probleme hinzu: „Betroffene Menschen neigen zu Perfektionismus, setzen sich kaum zu erreichende Ziele und können die daraus resultierende Mehrarbeit nicht delegieren“, erklärt Psychologin Soldo und ergänzt: „Sie leben nur noch für ihre Arbeit, vernachlässigen Familie, Hobbys, Freunde und eigene Bedürfnisse, gönnen sich keine Pausen mehr.“ Doch genau dieses Auftanken ist wichtig, sonst kann ein Mensch den wachsenden Stress auf Dauer nicht verkraften. Trotz eines starken Engagements können dann die eigenen Erwartungen nicht erfüllt werden. Schnell bleibt die Anerkennung der Leistungen durch Vorgesetzte und Kollegen aus, Freunde und Verwandte ziehen sich zurück und das Selbstbewusstsein leidet. Am Ende des Prozesses stehen gesundheitliche Probleme, völlige Resignation und Teilnahmslosigkeit oder sogar ein Nervenzusammenbruch. An dieser Stelle hilft nur noch eine Therapie in Form von ambulanter Psychotherapie, Krankenhausaufenthalten oder Rehabilitationsmaßnahmen.

Doch dazu muss es gar nicht erst kommen. Wer Unzufriedenheit spürt, sollte für sich drei Fragen klären: Wer bin ich? Was will ich erreichen? Und wie schaffe ich das? „Die erste Frage zielt auf die eigenen Stärken ab, die zweite auf die eigenen Prinzipien und Werte und die dritte darauf, ob ich das selbst gesteckte Ziel unter den gegebenen Voraussetzungen überhaupt erreichen kann und möchte“, betont Kristina Soldo. Weiterhin kommt es zur Vorbeugung von Burnout auf ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen zum Beispiel einer hohen Arbeitsbelastung und der Ressourcenaktivierung als Entlastung an – der so genannten Work-Life-Balance. „Dazu gehört zum Beispiel, auch einmal Nein zu sagen, eigene Grenzen zu erkennen, Feedback einzuholen, sich öfter bei der Gartenarbeit, beim Wandern, Sport oder Lesen zu entspannen und einfach einmal vollständig abzuschalten“, empfiehlt die TÜV Rheinland-Expertin Kristina Soldo.

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