29.05.2012 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: PlanetHome AG.
Die Dachgeschosswohnung mit Stadtblick, die Brassai- Fotografie, der Porsche aus den 70igern: Bei diesen Anlageobjekten handeln Deutsche laut einer Studie des Immobilien- und Finanzierungsvermittlers PlanetHome unter mehr als 1.170 Deutschen besonders emotional. Spitzenreiter bei den Gefühlsentscheidungen sind demnach Immobilien.
Laut Umfrage hören bei Immobilieninvestments 45 Prozent auf ihren Bauch, bei Kunst 39 Prozent und bei Oldtimern 36 Prozent. Bei der Riester-Rente handelt demnach nur jeder Zehnte emotional, bei Anleiheprodukten und staatlicher Rente sind es gar nur acht Prozent. „Wie emotional Menschen bei Immobilien handeln, zeigt mitunter die Entscheidungsgeschwindigkeit beim Objektkauf. Im Idealfall wird die Entscheidung emotional und rational getroffen“, sagt Robert Anzenberger, Vorstand der PlanetHome AG. Er rät, die Intuition bei der Anlageentscheidung zu beschreiben und zu hinterfragen.
Wenn der Immobilieninteressent bei der Besichtigung einen muffigen Geruch wahrnimmt, können unabhängige Experten und Gutachter den emotionalen Eindruck in Bezug auf Gebäudesubstanz bestätigen oder ausräumen. Wenn die Nachbarschaft ein ungutes Gefühl erzeugt, sollte die Lage genauer inspiziert werden. „Viele Immobilienkäufer haben trotz laienhaften Fachwissens ein gutes Gespür, wenn die Beschreibungen des Exposés nicht mit der erfahrenen Wirklichkeit vor Ort korrespondieren“, erläutert Anzenberger. Die auf dem Papier beschriebene Vermietungsquote könne zahlenmäßig ein noch so gutes Argument sein: Wenn der potentielle Kapitalanleger den Straßenzug nachts nicht allein aufsuchen würde, seien rationale Fakten keine empfehlenswerte Entscheidungsgrundlage für ein Investment.
Laut Anzenberger haben besonders denkmalgeschützte oder architektonisch anspruchsvolle Immobilien mit Kunst oder Oldtimern vieles gemein – sie gefallen dem Investor oder sie gefallen ihm nicht. „Im Gegensatz zu Aktien oder Rentenpapieren können Immobilien, Kunst und alte Autos gelebt und geliebt werden. Besonders Eigennutzer sollten daher nur zugreifen, wenn das Objekt wirklich zusagt. Die emotionale Rendite und der Wohlfühlfaktor sind so wichtig wie die mögliche Wertentwicklungen auf dem Papier“, sagt Anzenberger und fügt hinzu: „Die wenigsten wollen aus Anlagegesichtspunkten einen eingelegten Hai im Keller haben, nur weil der Kunstmarkt gute Renditen verspricht.“
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