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Baubranche in Emerging Markets auf Glatteis

06.05.2010  — none .  Quelle: none.

Reihenweise Baukonzerne aus den Industriestaaten ließen sich in den vergangenen Jahren von glänzenden Wachstumsperspektiven in Schwellenländer locken. Bei einer Expansion in die Emerging Markets werden Risiken jedoch häufig unterschätzt, wie die Zurich Financial Group aufzeigt.

"Politische Risiken treten in unterschiedlichem Ausmaß in allen Ländern auf. In Schwellenländern sind sie in der Regel aber akuter", erläutert Michael Bond, Executive Vice President der Zurich International Surety, Credit & Political Risk, auf Anfrage von pressetext.

Stabilität kein Dauerzustand

Dem Risiko-Experten zufolge sind tiefgreifende Veränderungen im politischen und sozialen Klima durch Staatsstreiche, Revolutionen oder Bürgerkriege in Schwellenländern keine Seltenheit. Expandierende Unternehmen gingen aber häufig davon aus, dass eine gegenwärtige Stabilität sowie Steuer- und Wirtschaftsreformen ein Dauerzustand seien. "Ein Wandel der Wirtschaftspolitik oder restriktivere Gesetzgebung können selbst in einem demokratischen Prozess gravierende Auswirkungen auf die Chancen eines Unternehmens haben, etwa ein Projekt abzuschließen oder Gewinne aus Investitionen zu holen", warnt Bond.

Viele Unternehmen entschließen sich aufgrund der Risiken, die eine Expansion in Emerging Markets mit sich bringt, auf mögliche Vorteile und Wachstumsmöglichkeiten zu verzichten. "Sie entscheiden sich für eine lokal ausgerichtete Strategie, auch wenn so der Auftragsbestand schrumpft", sagt Bond gegenüber pressetext. Zwar sei in jüngster Vergangenheit deutlich geworden, dass auch entwickelte Länder nicht immun etwa gegen die Gefahren des Terrorismus seien. Angesichts politischer Instabilität, wie sie häufig in Schwellenländern herrscht, seien die Baufirmen hier aber "eindeutig" einem höheren Risikograd ausgesetzt.

Risiken minimieren

Gerade angesichts der Wirtschaftskrise, die viele Player der Baubranche unter Druck gebracht hat, weichen viele Unternehmen von lokal orientierten Strategien ab und setzen auf das verlockende Wachstum in vielen Schwellenländern. "Ihnen sind die Herausforderungen und Risiken in jenen Regionen möglicherweise nicht bewusst", so der Fachmann. Neben der Gefahr politischer Veränderungen müssten vor einem Markteintritt etwa Faktoren wie die reibungslose Rohstoff- und Materialzulieferung, mögliche Infrastrukturmängel, der begrenzte Pool an Fach- und Arbeitskräften oder häufig raue klimatische Bedingungen berücksichtigt werden.

"Trotz Vorsichtsmaßnahmen, eines langjährigen Lernprozesses und einer selektiven Auswahl der Geschäftspartner vor Ort mussten in den letzten Jahren einige Unternehmen, die sich zur Expansion in Emerging Markets entschlossen, Rückschläge und Verluste einstecken", meint Bond. Selbst eine sorgfältige Prüfung der ausgeschriebenen Projekte, die für Baufirmen in Betracht kommen, könne Risiken nur minimieren. "Der Schlüssel zur Risikominderung ist das politische und ökonomische Verständnis sowie die Kenntnis der rechtlichen Rahmenbedingungen eines Landes", schließt Bond.

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Quelle: pressetext
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