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Bauarbeitsmarkt: Beschäftigung 2016 im Plus: 770.000 Beschäftigte im Bauhauptgewerbe

30.06.2016  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie.

Beschäftigungsaufbau stößt an Grenzen: Jährlich 16.000 Neurentner, aber nur 10.600 Lehrlinge im ersten Lehrjahr // Integration von Flüchtlingen braucht Zeit

„Der Beschäftigungsaufbau in der deutschen Bauwirtschaft wird sich fortsetzen: Etwa 770.000 Arbeitnehmer werden 2016 im Bauhauptgewerbe Beschäftigung finden. Dies sind 65.000 mehr als zum Beschäftigungstiefpunkt der Branche im Jahre 2009.“ Mit dieser Einschätzung trat der designierte Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie und Vorstandsmitglied der STRABAG AG Dipl.-Ing. Peter Hübner heute in Berlin anlässlich des „Tages der Deutschen Bauindustrie“ vor die Berliner Wirtschaftspresse. Der Beschäftigungsaufbau stoße allerdings mittlerweile an Grenzen, die Arbeitsmarktreserven seien weitgehend ausgeschöpft. Im April 2016 seien nur noch 29.000 Baufacharbeiter und 1.800 Bauingenieure arbeitslos gewesen. Darüber hinaus könnten die Firmen den Abgang von Fachkräften in den Ruhestand über die Rekrutierung von Nachwuchskräften nicht mehr ausgleichen: 2015 seien schätzungsweise 16.000 gewerbliche Mitarbeiter in den Ruhestand gegangen, dem hätten aber nur 10.600 gewerbliche Auszubildende im ersten Lehrjahr gegenübergestanden.

Von dieser Entwicklung hätten allerdings Kriegsflüchtlinge bislang nicht profitieren können, stellte Hübner fest. Die Bauunternehmen seien vorrangig auf der Suche nach Facharbeitern, rund 70 % der Flüchtlinge hätten aber keine abgeschlossene Berufsausbildung, nur wenige Deutschkenntnisse. Entsprechend liege der Anteil der Flüchtlinge aus Kriegs- und Krisenländern an den Beschäftigten im Bauhauptgewerbe derzeit nur bei 0,1 %. Hübner: „Eine schnelle Integration ist also auch im Baubereich nicht zu erwarten.“

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Mittelfristig könne sich dieses Bild jedoch ändern, glaubt Hübner. Positiv werde zu Buche schlagen, dass gut ein Drittel der Flüchtlinge zwischen 18 und 25 Jahre alt und damit im richtigen Alter für eine Lehre sei. Voraussetzung für eine Ausbildung in der Bauwirtschaft seien aber ausreichende deutsche Sprachkenntnisse sowie eine ausreichende schulische Vorbildung. Hübner: „Sofern diese Voraussetzung gegeben sind, bietet die Bauwirtschaft viele Möglichkeiten.“

Seit mehr als drei Jahren böten die überbetrieblichen Ausbildungszentren der Branche das Programm „Berufsstart Bau“ an, berichtete Hübner. Mit dessen Hilfe würden Jugendliche, die für eine Ausbildung noch nicht „reif“ seien, auf den Berufseinstieg vorbereitet. Darüber hinaus böten einige überbetriebliche Ausbildungszentren der Bauindustrie, z. B. in Kerpen und Essen, Sonderqualifizierungen an. Für diese Maßnahmen wünscht sich Hübner mehr Unterstützung des Bundes, z.B. aus dem Programm „Perspektive für junge Flüchtlinge im Handwerk“ und aus der vom Bundesbildungsministerium finanzierten Förderung des Berufseinstiegs von Flüchtlingen. Hübner: „Ich sehe nicht ein, warum die Förderung allein Organisationen des Handwerks vorbehalten bleiben sollte.“

„Für uns sind dies Anlaufprobleme, die überwunden werden können“, stellt Hübner fest. „Integration braucht Zeit. Förderung muss sich erst einspielen. Eines ist und bleibt aber richtig: Die beste Form der Integration ist immer noch die Integration durch Ausbildung und Arbeit.“

 

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