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Basel III: Finale Regelungen veröffentlicht

04.01.2011  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: PricewaterhouseCoopers AG.

Banken müssen deutlich mehr Kapital und Liquidität als bisher vorhalten / Finaler Regelungsinhalt entspricht Erwartungen / Ergebnisse der Quantitativ Impact Study sind als positiv zu werten

Banken werden zukünftig deutlich mehr Kapital und Liquidität vorhalten müssen als bisher. Dies ergibt sich aus den heute vom Baseler Ausschuss veröffentlichten Standards. Mit Veröffentlichung des Werkes liegt nun das bereits im November von den G20 in Grundzügen verabschiedete Paket an Regulierungsmaßnahmen (Basel III) vollständig vor. Bezüglich der Anforderungen an das Eigenkapital und die Liquidität sind die bereits bekannten Regelungen wie erwartet in den finalen Text übernommen worden. Die heute veröffentlichten Liquiditätsanforderungen verlangen von den Banken, eine kurzfristige und eine mittelfristige Liquiditätskennziffer zu erfüllen. Die Leverage Ratio wird wie erwartet mit einer Beobachtungsphase beginnend ab 2011 bis 2018 eingeführt.

"Insgesamt werden die Banken sich darauf einstellen müssen, zukünftig mehr Kapital und Liquidität vorzuhalten. Die Regelungen sind grundsätzlich geeignet, um für zukünftige Krisen besser gewappnet zu sein", sagt Burkhard Eckes, Leiter des Bereichs Banking and Capital Markets bei der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC.

Gleichzeitig legte der Baseler Ausschuss heute eine Studie zu den Auswirkungen von Basel III vor. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Basel III mit den vorgesehenen Übergangsregelungen einführbar ist. So haben 263 Banken aus 23 Ländern bereits zum 31.12.2009 eine durchschnittliche harte Kernkapitalquote von 5,7 Prozent (Gruppe 1 Banken, das heißt diversifizierte, international tätige Banken) beziehungsweise 7,8 Prozent (Gruppe 2 Banken, Rest). Insgesamt würde sich für die teilnehmenden Banken noch ein Kapitalbedarf von 165 Milliarden Euro in der Gruppe 1 und acht Milliarden Euro für Gruppe 2 ergeben. Die Liquiditätsregeln werden danach wie folgt erfüllt: Die Liquidity Coverage Ratio (LCR) erfüllen Gruppe1/Gruppe2 Banken zu 83 beziehungsweise 98 Prozent. Die Net Stable Funding Ratio (NSFR) wird von den Gruppe 1/Gruppe 2 Banken zu 93 beziehungsweise 103 Prozent bereits per 31.12.2009 erfüllt.

"Die Ergebnisse der Auswirkungsstudie sind positiver ausgefallen als erwartet. Hier ist insbesondere zu berücksichtigen, dass die Daten aus dem Jahr 2009 stammen und viele Banken sich inzwischen schon an den neuen Kennzahlen ausgerichtet haben. Dennoch wird es für die einzelnen Institute eine Herausforderung bleiben, ihren individuellen Kapitalbedarf zu decken", sagt Eckes. Liquiditätskennziffern und Leverage Ratio sind für die Umsetzung kurzfristig die größte Herausforderung

"Da die Anforderungen grundsätzlich schon ab 2011 gelten, bleibt den Instituten wenig Zeit für die Umsetzung", sagt Ullrich Hartmann, der bei PwC den Servicebereich Financial Services Regulatory in Deutschland und Europa verantwortet. Verbindlich werden die Kennzahlen allerdings erst 2015 beziehungsweise 2018. "Da beide Kennziffern Auswirkungen auf das Geschäftsmodell wie auch auf die Gesamtwirtschaft haben können, ist die lange Beobachtungsperiode zu begrüßen," so Hartmann.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.pwc.de/de/financial-services

Quelle: PwC PricewaterhouseCoopers
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