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Überall Striche

12.12.2013  — Lars Kaupisch.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Gedankenstriche, Trennstriche, Bis-Striche, Bindestriche, Ergänzungsstriche, ... – der Bezeichnungen gibt es viele, der Arten nicht ganz so viele.

Vor kurzem schickte eine Leserin uns eine Frage, die als Anlass für diesen Rechtschreibtipp dient (an dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank für Frage und Anregung!). Es ging darum, wie man Hausnummern mit einem Strich voneinander trennt, ob mit Leerstelle vor und hinter dem Strich oder nicht. Um das aufzugreifen: Wenn Sie mit einem Strich ein "von bis" ausdrücken wollen, beispielsweise "von Hausnummer 3 bis 9", dann schreiben Sie "3 – 9". Mit Leerstelle vor und hinter dem Strich. Zumindest sollten Sie so verfahren, wenn Sie sich an die DIN 5008 halten möchten. Der Witz an der Sache ist nämlich, dass der Duden das Gegenteil vertritt und keine Leerstellen setzt. Im Endeffekt ist es also Ihre Entscheidung, wem Sie mehr Gewicht einräumen wollen oder einfach nur, was Sie schöner finden.

Interessant an der Frage war noch etwas, das sich indirekt ergab, und zwar welcher Strich eigentlich verwendet wurde. In der konkreten Frage wurde ein Minuszeichen benutzt, also ein kurzer Strich. Der Bis-Strich, der hier zu verwenden ist, ist aber eigentlich ein langer Strich. Je nach Zusammenhang haben die Striche, die wir einsetzen, verschiedene Bezeichnungen. Ob es nun wie in unserem Kontext der Bis-Strich ist, der Trennstrich innerhalb eines Wortes am Zeilenumbruch oder der Gedankenstrich, mit dem Sie Einschübe in Sätzen unterbringen können.

Typografisch gesehen ist die Bezeichnungsauswahl allerdings nicht ganz so groß. Die bei uns am häufigsten verwendeten Striche sind der Viertelgeviertstrich und der Halbgeviertstrich – der kurze bzw. lange Strich, von dem eben die Rede war. Den Viertelgeviertstrich bringt man als Trennstrich zur Anwendung, genauso aber auch (wie gleich zu sehen) als Ergänzungs- oder natürlich Bindestrich, letzteres z.B. in Wortzusammensetzungen wie "deutsch-dänische" Freundschaft.

Für den Halbgeviertstrich haben wir eben schon einige Beispiele gegeben. Leider hat dieser Strich – im Gegensatz zum Viertelgeviertstrich – auf der deutschen Windows-Tastatur keine eigene Taste. Wollen Sie ihn verwenden, können Sie sich wahlweise auf die Auto-Ersetzung in Ihrem Textverarbeitungsprogramm verlassen (die aber nicht immer funktionieren muss), den Strich von irgendwo kopieren oder einfach die ALT-Taste und die entsprechende Kombination auf dem Ziffernblock eintippen. ALT+0150 merkt man sich anfangs zwar vielleicht noch nicht so schnell – aber nach einer Weile setzt sich das auch fest.

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