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Zankapfel Dienstkleidung

14.11.2012  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: none.

Meistens ist sie schlicht und konform. Welches Streitpotenzial dennoch von ihr ausgeht und über welchen Streitigkeiten die Arbeitsgerichte urteilen mussten, lesen Sie in diesem Artikel.

Ich bin ein Mensch und kein Mann

Mit der überraschenden Aussage "Ich bin ein Mensch und kein Mann" wehrt sich ein Pilot der Lufthansa gegen die betrieblich auferlegte Pflicht, eine Pilotenmütze in öffentlich zugänglichen Bereichen eines Flughafens zu tragen.

Er wehrt sich damit gegen die Betriebsanweisung, die vorschreibt, dass Piloten eine Mütze zu tragen haben, Pilotinnen hingegen nicht. Diese Unterscheidung würde ihn als Mann diskriminieren, er wolle aber als "Mensch" gesehen werden.

Das Landesarbeitsgericht Köln befand in seinem Urteil die Mütze aber für so außerordentlich hübsch, dass der Pilot sie tragen muss. Der Arbeitgeber sei durchaus berechtigt, Unterschiede bei der Berufskleidung zwischen Männern und Frauen zu machen.

Die Größe des Garderobenspindes

Übrigens kann man sich auch trefflich über die Größe des Garderobenspindes streiten: So hatte ein Polizeibeamter seinen Arbeitgeber auf einen größeren Spind verklagt, das Landesarbeitsgericht Hessen urteilte, der Spind sei groß genug, manche Sachen könne man ja auch außerhalb des Spindes aufhängen. Es gibt praktisch nichts, worüber man sich nicht streiten könnte.

Maskottchen in der Straßenbahn

Relevant wird das Thema auch in der Veranstaltungsbranche für die Frage, ob die Umkleide-Zeiten auch Arbeitszeit sind. Wenn der Arbeitnehmer auffällige Dienstkleidung tragen muss, so dass er sie nicht bereits auf dem Arbeitsweg tragen kann, dann ist die Umkleidezeit grundsätzlich Arbeitszeit.

Ein Glück also für alle, die als überdimensionales Maskottchen arbeiten: Sie müssen nicht im blass-blau gestreiften Elefantenkostüm mit der Straßenbahn zur Arbeit, sondern können sich vor Ort umkleiden.


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