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Sicher muss nicht teuer sein: Der Immobilien-Check zu Kriminalität und Kaufpreisen in deutschen Städten

12.09.2017  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Immowelt AG.

In Deutschland ist Sicherheit keine Frage des Geldes – das zeigt eine Analyse des Zusammenhangs von Kaufpreisen und Einbruchskriminalität.

Sicherheit ist keine Frage des Preises: Jedenfalls gilt das für den deutschen Immobilienmarkt. Das zeigt eine Analyse von immowelt.de. Immobilienbesitzer in Städten mit niedrigen Kaufpreisen müssen Einbrüche nicht mehr fürchten als Eigentümer in sehr teuren Städten. Für die Analyse wurden Immobilienkaufpreise und Einbruchszahlen (jeweils Jahreswerte 2016) von 39 Städten verglichen.

Sichere Häfen und Einbruchs-Hochburgen

München gehört zu den sichersten Großstädten Deutschlands. Die bayerische Landeshauptstadt ist mit einem Quadratmeterpreis von 6.190 Euro im Median aber auch ein teures Pflaster. Noch sicherer lebt es sich in Augsburg und auch Nürnberg leidet nicht an hohen Einbruchszahlen – jedoch sind die Kaufpreise in beiden Städten mit 2.670 Euro pro Quadratmeter nicht einmal halb so teuer wie in München. Sicherheit muss also in Deutschland nicht gleich teuer sein. Besonders deutlich wird das auch am Beispiel Chemnitz. Die Stadt am Nordrand des Erzgebirges zählt genauso wie München zu Deutschlands 10 sichersten Städten, ist gleichzeitig aber auch die günstigste Großstadt Deutschlands (830 Euro).

Dass Sicherheit nicht vom Immobilienkaufpreis abhängt, zeigt auch ein Blick auf die Städte mit den höchsten Einbruchszahlen. Dortmund und Bremen führen die Rangliste an – die Kaufpreise für Immobilien sind mit 1.500 Euro und 1.740 Euro aber vergleichsweise günstig. Anders die Situation in Hamburg: Die Hansestadt liegt sowohl bei den Einbruchszahlen als auch beim Kaufpreis (3.560 Euro) weit vorne.

Sicherheit keine Frage des Geldes

In Deutschland lässt sich also kein direkter Zusammenhang zwischen dem Immobilienkaufpreis und der Kriminalitätsrate feststellen. Wer in einer günstigen Stadt eine Immobilie kauft, ist nicht automatisch stärker von Einbrüchen bedroht. Hochpreisige Standorte bieten im Umkehrschluss auch nicht unbedingt mehr Sicherheit. Jedenfalls kann keine Rede davon sein, dass sich reiche Eliten in einbruchsarmen und teuren Städten verschanzen.

Die Gründe für die unterschiedlich hohen Einbruchszahlen der Städte können vielfältig sein. Schon eine gute Anbindung an das Autobahnnetz ist unter Umständen ein Anreiz für Einbrecherbanden – die Bebauungsart und -dichte kann Täter anlocken oder abschrecken. Andere Faktoren, wie Arbeitslosigkeit und Armut, können zudem zu unterschiedlichem Kriminalitätsdruck führen. Oft sind derartige Effekte aber auch derart kleinräumig verteilt, dass sich keine Aussagen auf ganzer Stadtebene machen lassen.

Immobilien-Kaufpreise und Einbruchszahlen je 100.000 Einwohner für 39 deutsche Großstädte:

StadtKaufpreise 2016
im Median (pro m²)
Einbrüche 2016
je 100.000 Einwohner
Augsburg2.670 €77
München6.190 €84
Nürnberg2.670 €105
Stuttgart3.580 €110
Braunschweig1.970 €117
Dresden1.880 €121
Rostock2.410 €123
Chemnitz830 €138
Erfurt1.720 €140
Mannheim2.060 €150
Karlsruhe2.660 €154
Wiesbaden3.010 €165
Mainz2.790 €175
Halle (Saale)1.240 €176
Magdeburg1.160 €176
Freiburg4.010 €197
Bielefeld1.720 €224
Frankfurt a. M.3.720 €252
Kiel2.060 €254
Hannover2.050 €264
Lübeck1.970 €265
Münster2.620 €274
Leipzig1.490 €277
Bonn2.440 €301
Mönchengladbach1.300 €318
Berlin3.000 €327
Duisburg1.150 €332
Gelsenkirchen980 €335
Krefeld1.320 €338
Wuppertal1.160 €347
Bochum1.640 €352
Oberhausen1.250 €353
Köln2.840 €371
Essen1.540 €381
Düsseldorf2.960 €391
Aachen2.270 €392
Hamburg3.560 €420 
Bremen1.740 €466
Dortmund1.500 €485


Grafiken und weitere Informationen stehen hier zum Download bereit.)

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