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Schlechte Noten für Deutschlands Chefs

16.05.2013  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Kelly Services GmbH.

Deutschlands Arbeitnehmer geben ihren Vorgesetzten im Durchschnitt gerade einmal ein „ausreichend“. Die Leistungen der Arbeitgeber wurden auf einer Skala von eins (sehr gut) bis zehn (sehr schlecht) mit 6,2 Punkten bewertet.

Der Grund für das schlechte Zeugnis: Vorgesetzte erkennen den Einsatz ihrer Mitarbeiter zu wenig an und unterstützen diese nur unzureichend bei den anstehenden Herausforderungen. Das ist das Ergebnis der aktuellen Global Workforce Studie von Kelly Services, bei der 97.000 Personen in 30 Ländern befragt wurden, davon rund 2.200 in Deutschland.

Etwa 21 Prozent der Befragten würden dem eigenen Chef ein „mangelhaft“ oder ein „sehr schlecht“ für seine Führungsfähigkeiten geben. Mehr als 50 Prozent der Arbeitnehmer fühlen sich von ihrem Vorgesetzten bei ihrer Tätigkeit nicht ausreichend gefördert, um diese erfolgreich auszuüben. Gerade einmal 27 Prozent der Befragten gaben an, dass der Arbeitgeber ihre Karriere unterstütze. Zudem war die Hälfte der Befragten der Meinung, dass ihre Bemühungen bei der Arbeit weder erkannt noch honoriert würden. Dabei ist vor allem der letzte Punkt leicht zu beheben: Mitarbeiter, die sich wertgeschätzt fühlen (36 Prozent), gaben an, schon einmal an einem Anerkennungsprogramm teilgenommen (12 Prozent) oder einen Bonus beziehungsweise Leistungsanreize (18 Prozent) erhalten zu haben. Zudem wertschätzten zufriedene Mitarbeiter, dass der Chef ihre Fähigkeiten wahrgenommen habe (65 Prozent).

Viele Unternehmen unterschätzen den Einfluss unzufriedener Mitarbeiter. Obwohl dieser ein wichtiger Faktor dabei ist, ob ein Unternehmen Talente anziehen und halten kann, oder nicht. Ralf Heiden, Geschäftsführer von Kelly Services Deutschland, warnt daher Vorgesetzte einzusetzen, die weder die richtigen Fähigkeiten als Führungskräfte noch die entsprechende Qualifikation mitbringen, um Mitarbeiter zufriedenstellend zu führen: „Ein guter Chef ist nicht zwingend die Person, die die meiste Erfahrung aufweist. Entscheidend ist, ob derjenige Führungsstärke besitzt und der Stil zum Unternehmen passt.“ Laut der Befragung von Kelly Services sind die wichtigsten Merkmale eines guten Chefs der Führungsstil (34 Prozent), loyale Persönlichkeit (19 Prozent) und die Kommunikationsfähigkeit (17 Prozent).

Ralf Heiden rät daher: „Wer Führungsverantwortung trägt, sollte sich bewusst machen, dass die Zufriedenheit mit dem Vorgesetzten und der Führungsstil die wichtigsten Faktoren bei der Arbeitszufriedenheit sind. Bei schlechter Arbeitsstimmung sollten Chefs und Mitarbeiter mit Personalführung ihre Fähigkeiten daher selbst kritisch überprüfen und gegebenenfalls ihr Führungsverhalten gegenüber Arbeitnehmern ändern.“

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