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Sanierungstipp: Außenwand von innen dämmen

14.07.2011  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Baudienst.

Gute Planung und exakte Ausführung sind das A und O bei Innenwanddämmung

Auch wenn eine Dämmung der Wände von außen die beste und wirtschaftlichste Variante ist - nicht jedes Haus kann in einen warmen Dämmstoff-Mantel gesteckt werden. Fachwerkhäuser, denkmalgeschützte Bauten oder Altbauten mit erhaltenswerter Fassade stellen ganz besondere Anforderungen an die Dämmung. Kommt eine Außendämmung nicht in Frage, lässt sich der hohe Energieverbrauch mit einer Innendämmung senken. Der Vorteil: Man braucht kein Gerüst und spart damit Kosten. Der Rest ist allerdings alles andere als einfach. Denn wird eine Innendämmung nicht fachgerecht angebracht, sind Feuchteschäden und Schimmelbildung die Folge.

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Von einer Innendämmung im do-it-yourself-Verfahren rät Arndt Jänsch, Energieberater beim Ratgeberportal www.Energie-Fachberater.de, deshalb dringend ab: "Viele Schimmelschäden bei einer Innendämmung entstehen dadurch, dass die Dämmung nicht luftdicht angebracht wurde. Wenn dann die feuchte Raumluft hinter die Dämmung gelangt, kühlt sie sich ab, kondensiert und verursacht Feuchteschäden. Das Anbringen der Dämmung ist also auf jeden Fall eine Aufgabe für den Fachmann."

Gut geplant ist halb gedämmt

"Auch für die Planung der Innendämmung sollten Haus- oder Wohnungseigentümer unbedingt einen Experten hinzuziehen", rät der Energieberater. Denn jeder Altbau ist anders, so dass es keine pauschale Lösung gibt. Wichtig ist ein individuelles Dämmkonzept, das Bausubstanz und Lebensgewohnheiten der Bewohner berücksichtigt, und zum Beispiel von Energieberatern oder qualifizierten Fachbetrieben erstellt wird. Am Anfang steht eine bauphysikalische Analyse, um die Auswirkung verschiedener Dämm-Maßnahmen auf das Mauerwerk abschätzen zu können. Danach wird dann festgelegt, welche Konstruktion für die Innendämmung in Frage kommt.

Der Energieberater rät: Exakte Ausführung verhindert Schäden

Je nach Material und Konstruktion kann die Dicke der Dämmung zwischen fünf und zehn Zentimetern betragen. Für die Innendämmung der Außenwand schreibt die aktuelle Energieeinsparverordnung vor, dass die Wand nach der Dämmung einen U-Wert (Wärmedurchgangswert) von 0,35 W/(m²K) erreichen muss. Hausbesitzern, die jetzt schon zukunftssicher dämmen wollen, rät Energieberater Arndt Jänsch, möglichst einen U-Wert von 0,25 W/(m²K) anzustreben. Entsprechend der Bausubstanz kann die Innendämmung entweder mit Dampfsperre ausgeführt werden. Dann ist die Konstruktion luftdicht abgeschlossen und verhindert so die Tauwasserbildung.

Alternativ kann eine Innendämmung ganz ohne Dampfsperre - dann dienen mineralische Dämmplatten als Dämmung und Feuchtespeicher zugleich - oder mit einer sogenannten variablen Dampfbremse ausgeführt werden. "In dem Fall lässt die Dampfbremse einen gewissen Abtransport der Feuchtigkeit durch die Dämmung nach innen zu", erklärt Energieberater Jänsch. "Möglich ist auch, dass der Schlagregenschutz verbessert werden muss, damit nicht mehr so viel Feuchtigkeit von außen ins Mauerwerk gelangt. Dazu könnte man zum Beispiel den Dachüberstand verlängern." Auf jeden Fall sollten Heizkörpernischen und Fensterlaibungen besonders sorgfältig gedämmt werden, damit keine Wärmebrücken entstehen. Aus dem gleichen Grund wird an angrenzenden Wänden, Decken und Böden die Dämmung über die Ecke hinaus gezogen. Für diese sogenannte Flankendämmung gibt es spezielle Dämmkeile.

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Quelle: Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel e.V.
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