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Nigelnagelneu

28.11.2014  — Lars Kaupisch.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Wie neugeboren oder eben nigelnagelneu, so fühlt man sich nach einem erholsamen Wochenende, entspannenden Urlaub oder auch nur tiefem Schlaf. Aber wieso sagen wir nigelnagelneu?

Nigelnagelneue Schuhe, nigelnagelneues Auto, nigelnagelneue Weihnachtsgeschenke – was auch immer ganz frisch und unverbraucht ist, können wir mit diesem n-haltigen Adjektiv bezeichnen. Angeblich ist es besonders im süddeutschen Sprachraum bis in die Schweiz verbreitet, doch auch bis in den hohen Norden hinein erfreut es sich einiger Bekanntheit. Und anders als bei manchem dialektalen Fachbegriff bestehen hier auch keine zwei Meinungen über die Bedeutung des Wortes.

Das "Problem" von "nigelnagelneu" besteht vielmehr im ersten Teil der Zusammensetzung. Denn während "nagelneu" allein ebenfalls Sinn ergibt (es stammt vom spätmittelhochdeutschen "nagelniuwe" und bezeichnet schlicht etwas ganz neu genageltes, unverbrauchtes), sieht das bei "nigel" schon ganz anders aus.

Die Erklärung ist allerdings reichlich simpel: "nigel" entbehrt jeglicher Bedeutung. Es ist lediglich eine Wortspielerei mit "nagelneu", eine Ergänzung zu "Nagel", bei der schlicht der Vokal getauscht wurde. Es trägt zur Wortmelodie bei und damit hat es sich.

Manchmal darf Sprache auch einfach nur ohne tieferen Sinn Spaß machen.

Übrigens: Obwohl es ein langes "i" ist, schreibt sich "nigel" nicht mit "ie" – ein Zugeständnis an das die Aussehensähnlichkeit zu "Nagel".


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