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Kleinstbetriebe finden kaum Auszubildende

24.08.2016  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: IfM Bonn.

IfM Bonn: Wettbewerb um den Fachkräfte-Nachwuchs verschärft sich

Immer weniger Schulabgänger interessieren sich für eine Ausbildung in einem Kleinstbetrieb: Nach Berechnungen des IfM Bonn sank die Zahl der Auszubildenden in diesen Betrieben zwischen 2009 und 2015 um rund 100.000 Personen. Damit zeigt sich zugleich, dass der Gesamtrückgang bei den Auszubilden den von 1,78 Millionen (2009) auf 1,57 Millionen (2015) hauptsächlich zu Lasten der Kleinstbetriebe geht: Waren zu Jahresende 2009 noch 21% aller Auszubildenden in Kleinstbetrieben tätig, fanden sich im Dezember 2015 hier nur noch 17% von ihnen. In den größeren Ausbildungsbetrieben stieg dieser Anteilswert dagegen im gleichen Zeitraum leicht an.

"Unseren Forschungsergebnissen zufolge liegt der Grund für diese Entwicklung allerdings nicht darin, dass die Kleinstbetriebe weniger bereit sind, Ausbildungsplätze anzubieten. Sie haben vielmehr Probleme, ihre Ausbildungsstellen zu besetzen: Allein zwischen 2011 und 2013 blieb jeder zweite Ausbildungsplatz unbesetzt, bei den Großbetrieben war es nur jede 5. Stelle. Eine mögliche Erklärung hierfür ist, dass die Kleinstbetriebe häufig in den technisch-gewerblichen Bereichen tätig sind, in denen die Jugendlichen seltener eine Ausbildung anstreben", berichtet die Präsidentin des IfM Bonn Prof. Dr. Friederike Welter, die zugleich den Lehrstuhl für Management von kleinen und mittleren Unternehmen und Entrepreneurship an der Universität Siegen inne hat.

Frühere Untersuchungsergebnisse des IfM Bonn zeigen zudem, dass sich bei den Kleinstbetrieben oftmals Personen bewerben, deren Schulausbildung nicht den gewünschten Anforderungen entspricht. Und kommt ein Ausbildungsvertrag zustande, bedeutet dies nicht automatisch, dass der Auszubildende auch dauerhaft bei diesem Betrieb bleibt: Sowohl nach der Probezeit als auch nach Ende der Ausbildungszeit verlassen viele von diesen die Kleinstbetriebe – was dafür spricht, dass sie entweder attraktivere Angebote haben oder noch einen höheren Bildungsabschluss anstreben. "Wollen die Kleinstbetriebe vor dem Hintergrund der abnehmenden Zahl an Schulabgängern und dem gleichzeitig erhöhten Bedarf an Fachkräften gegenüber den größeren Ausbildungsbetrieben nicht weiter ins Hintertreffen geraten, empfiehlt es sich, betriebsintern über erfolgreichere Rekrutierungswege und verbesserte Ausbildungsangebote wie beispielsweise zusätzliche Weiterbildungsmaßnahmen nachzudenken", rät Prof. Dr. Friederike Welter.


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