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Kienbaum-Studie zur Vergütung von Führungskräften in Verbänden

02.08.2010  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: none.

Gehälter der Verbandsmanager sind moderat gestiegen

Jetzt spüren auch die deutschen Verbandsmanager die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf ihrem Gehaltszettel: Die Gehälter der Führungskräfte in Verbänden stiegen mit durchschnittlich 2,8 Prozent etwas geringer als im Vorjahr, als die Vergütung der Verbandschefs noch um 3,5 Prozent erhöht wurde. Das ergab eine Studie der Managementberatung Kienbaum zur Vergütung von Führungskräften in Verbänden, für die 838 Positionen aus 280 Verbandsbetrieben aller Größen ausgewertet wurden.

Je nach Rang in der Verbandshierarchie variieren die Jahresgesamtbezüge der Führungskräfte stark: Während ein Hauptgeschäftsführer durchschnittlich 130.000 Euro im Jahr verdient, erhält ein Geschäftsführer der zweiten Ebene 106.000 Euro und ein Referats- oder Abteilungsleiter 77.000 Euro. „Diese Gehaltsunterschiede erklären sich aus dem unterschiedlichen Aufgaben- und Verantwortungsumfang der Führungskräfte innerhalb des Verbandsbetriebes“, sagt Christian Näser, Vergütungsexperte bei Kienbaum.


Führungskräfte in Spitzenverbänden verdienen am besten

Der Etat eines Verbandes, seine Beschäftigtenzahl und die Anzahl seiner Führungskräfte beeinflusst die Gehaltshöhe. Besonders die Bezüge der Hauptgeschäftsführer wachsen mit der Größe des Verbandes: So verdient der Hauptgeschäftsführer eines Verbandes mit einem Etat von 25 Millionen Euro mit durchschnittlich 160.000 Euro im Jahr mehr als doppelt so viel wie sein Kollege auf gleicher Hierarchieebene bei einem Verband mit einem Etat bis 500.000 Euro.

Während die Anzahl der Mitgliedsunternehmen keinen signifikanten Einfluss auf die Höhe der Vergütung der Führungskräfte hat, spielt die Verbandsart eine große Rolle: Das Vergütungsniveau in den Spitzen- und bundesweiten Fachverbänden liegt deutlich höher als beispielsweise in Landesverbänden und regionalen Fachverbänden. So erhält der Hauptgeschäftsführer eines regionalen Fachverbandes Gesamtbezüge von durchschnittlich 119.000 Euro, während sein Kollege in einem Spitzenverband durchschnittlich 158.000 Euro jährlich verdient.


Variable Vergütung ist in Verbänden wenig verbreitet

Leistungsabhängige Vergütungskomponenten haben in Verbänden noch keine so große Bedeutung wie in Wirtschaftsunternehmen, gewinnen aber zunehmend an Gewicht: Zurzeit liegt der Anteil der Empfänger einer variablen Vergütung bei rund 38 Prozent. Die variable Vergütung ist zwar geringer als bei Führungskräften der Privatwirtschaft, erreicht aber durchschnittlich 18.000 Euro bei den Hauptgeschäftsführern beziehungsweise 17.000 Euro bei den Geschäftsführern der zweiten Ebene. Die Referats- und Abteilungsleiter erhalten im Schnitt eine variable Vergütung von 9.000 Euro. Über alle Positionen hinweg ist der Anteil an den Gesamtbezügen mit durchschnittlich acht bis zwölf Prozent jedoch deutlich geringer als in Wirtschaftsunternehmen mit einem Anteil von 18 bis 25 Prozent. Die größte Bedeutung hat die leistungsabhängige Zahlung zurzeit in Wirtschaftsverbänden, in denen jede dritte Führungskraft eine variable Vergütung erhält.


Frauen haben inzwischen bessere Karrierechancen in Verbänden

Frauen sind unter den Führungskräften in Verbänden zwar deutlich unterrepräsentiert, jedoch ist der Frauenanteil mit 23 Prozent weit höher als in Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, wo lediglich zehn Prozent der Führungspositionen mit Frauen besetzt sind. Die größten Chancen für Frauen, leitende Funktionen in Verbänden zu erreichen, bieten die sozialen/karitativen und politischen Verbände mit 29 Prozent beziehungsweise 28 Prozent.

Bei der Frage der Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern ist die Situation ähnlich wie in der Privatwirtschaft: Frauen werden deutlich schlechter bezahlt als ihre männlichen Kollegen. Ihr Einkommen ist zehn bis mehr als 30 Prozent geringer als das der männlichen Führungskräfte. „Die Abstände lassen sich jedoch nur zum Teil dadurch erklären, dass Frauen eher in kleineren Verbandsbetrieben tätig sind oder ein geringeres Lebensalter und damit geringere Berufserfahrung aufweisen“, sagt Näser.


Quelle: Kienbaum
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