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Je – desto – umso

28.04.2014  — Lars Kaupisch.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

Je mehr Feiertage die Woche hat, desto weniger muss man arbeiten – und desto mehr freut man sich.

An sprachlichen Konstruktionen, die für Schwierigkeiten und Unsicherheiten sorgen, herrscht im Deutschen wahrhaftig kein Mangel. Dazu zählt auch die Verwendung der Konjunktionen je, desto / umso. Diese dienen dazu, zwei Komparative (oder auch mehr), also Steigerungsformen, miteinander in Beziehung zu setzen, genau genommen wird eine proportionale Steigerung ausgedrückt.

Fehler, die in diesem Zusammenhang gemacht werden, entstehen aus dem falschen Einsatz der beteiligten Konjunktionen. Beispielsweise kommt es häufiger vor, dass das "je" ersatzlos gestrichen wird und stattdessen Konstruktionen zum Einsatz kommen, die ungefähr so klingen: "Umso länger man wach bleibt, umso schwieriger fällt das frühe Aufstehen."

Natürlich versteht man hier, was gemeint ist, richtig wäre allerdings, die Ursache der Steigerung mit "je" auszudrücken und das Ergebnis mit "umso" bzw. "desto" zu markieren. Die Reihenfolge der Teilsätze wäre dabei prinzipiell egal, auch wenn die gebräuchlichste Verwendung die Einleitung mit "je" und die Fortsetzung mit "umso" / "desto" darstellt.

Statt des obigen Beispiels könnten Sie also auch sagen: "Man muss umso weniger arbeiten und freut sich umso mehr, je mehr Feiertage die Woche hat."
Einfacher zu lesen oder zu hören ist aber die Variante weiter oben, denn da fangen Sie gewissermaßen vorne an und der Rest ergibt sich in logischer Folge – Sie springen nicht gleich mitten in die "Geschichte" hinein bzw. fangen hinten an, sodass Sie sich zusammensuchen müssen, was hier eigentlich was bedingt. Aus Gründen der stilistischen Vielfalt kann das Spielen mit dem Satzbau dennoch durchaus förderlich sein.


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