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IWB: Neue Bankleitzahlen kosten Unternehmen Milliarden

03.08.2010  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Presse Anzeiger.

Das Wirtschaftsforschungsinstitut IWB hat darauf hingewiesen, dass die europaweit geplante Umstellung von Bankleitzahlen und Kontonummern sehr teuer für die Unternehmen werden könnte. Allein die Änderung wichtiger Zahlungsverkehrsangaben auf Geschäftspapieren von Unternehmen könnte in ganz Europa einen Milliardenaufwand auslösen.

Bisher leisteten sich die einzelnen europäischen Länder den zweifelhaften Luxus eigener Bankleitzahlen. Damit soll nun bald Schluss sein. Die EU will offenbar bis 2013 ein einheitliches System durchsetzen. Das bringt Vorteile aber auch Nachteile für Kontoinhaber. Zu den Nachteilen zählen die notwendigen Umstellungen für alle Kontoinhaber für den zukünftigen Zahlungsverkehr. Das beginnt bei privaten Kontoinhabern und deren regelmäßigen Zahlungsverpflichtungen, wie zum Beispiel Miet- und Ratenzahlungen. Zu den Vorteilen zählt aber auch für Private unter anderem die vereinfachte Zahlungsabwicklung im europäischen Ausland. Beispiel Ferienwohnung: Wer früher für seine Ferienwohnung in Spanien zur Bezahlung laufender Kosten ein eigenes Konto vor Ort vorhielt, könnte demnächst über nur eine europaweit einsetzbare eigene Kontonummer auch solche Kosten begleichen.

Wenn die EU bis 2013 ihr ehrgeiziges Vorhaben eines einheitlichen Verfahrens von Bankleitzahlen und Kontonummern tatsächlich durchgesetzt haben sollte, fallen alle bis dahin genutzten nationalen Verfahren weg. Dann wäre es vorbei mit den vertrauten Kontonummern und Bankleitzahlen. Es sollen dann die neuen internationalen Formate gelten, diese heißen IBAN und BIC. Die sogenannte IBAN kann europaweit maximal 34 Stellen bekommen, in Deutschland sind es aber voraussichtlich nur 22 Stellen Diese Vereinheitlichung soll den europaweiten Zahlungsverkehr vereinfachen, beschleunigen und damit auch kostengünstiger machen.

Das Institut für Wirtschaftsforschung IWB bestätigt die Effekte der Vereinfachung durch die verbesserte Nutzbarkeit heimischer Bankkonten mit europaweiter Einsetzbarkeit, weist aber gleichzeitig daraufhin, dass viele Unternehmen dennoch weiterhin Konten auch direkt an anderen europäischen Standorten unterhalten müssten, weil über viele dieser Konten mittlerweile auch Kontokorrentkredite im laufenden Geschäftsverkehr in Anspruch genommen würden. Realität werden die Vorschläge der EU aber wohl erst, wenn zuvor auch die Mitgliedsstaaten entsprechende Beschlüsse unterstützen.

Quelle: Presse Anzeiger

Lesen Sie zu diesem Thema auch den Beitrag "SEPA – Der elektronische Zahlungsverkehr wird schneller und einfacher" in der Rubrik "Thema der Woche".
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