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Dashöfer

Ihr könnt nach Hause fahren ...

27.06.2014  — Lars Kaupisch.  Quelle: Verlag Dashöfer GmbH.

... singen (Fußball-)Fans gern, wenn ihre Mannschaft eine andere aus einem Turnier wirft. Als beispielsweise kürzlich Portugal bei der WM ausschied, dürfte diese Zeile vor so manchem deutschen Fernseher erklungen sein.

Nun müssen Portugal und Christiano Ronaldo also nach Hause fahren bzw. fliegen. Und wenn sie erst einmal zu Hause angekommen sind, können sie von dort aus hoffentlich der deutschen Mannschaft dabei zuschauen, wie sie Weltmeister wird.

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Doch natürlich wollen wir in diesem Rechtschreibtipp nicht Orakel spielen und vorhersagen, wer den Pokal am Ende in die Höhe recken darf. Wir beschäftigen uns lieber damit, ob Portugal und Co. "nach Hause" oder "nachhause" müssen und ob sie dann "zuhause", "zu Hause" oder doch "Zuhause" sind.

Beginnen wir mit der Wortform "Zuhause". Diese wird ausschließlich dann verwendet, wenn Sie Ihr Zuhause konkret als Objekt bezeichnen wollen. Sagen Sie beispielsweise "mein Zuhause ist sehr gemütlich", dann umfasst das Ihre gesamten vier Wände mit allem darin, was die Gemütlichkeit herstellt. Nur in solcher Funktion benutzen Sie "Zuhause" als Substantiv.

Demgegenüber fungieren "zu Hause" und "zuhause" bzw. "nach Hause" und "nachhause" als adverbiale Bestimmungen, als Zusatzinformationen zu anderen Vorgängen, Ereignissen und so weiter. Im Zusammenhang mit Portugal konkretisieren Sie damit also, wohin (nämlich nach Hause) die Herren gehen, um sich die WM wo (nämlich zu Hause) weiter anzuschauen.

Erlaubt sind seit der neuesten deutschen Rechtschreibung in beiden Fällen beide Schreibungen: "zu Hause" und "zuhause" bzw. "nach Hause" und "nachhause". Davor war ausschließlich "zu Hause" bzw. "nach Hause" richtig. Es sei denn, Sie schrieben im österreichischen bzw. schweizerischen Raum, dort waren "zuhause" und "nachhause" schon länger erlaubt. Empfohlen wird allerdings jeweils die Auseinanderschreibung. Was nur konsequent ist, schließlich schreibt man ja auch "die Portugiesen gehen zu Fuß zum Flughafen" und nicht "zufuß". Letzteres auseinander zu schreiben, hat bisher noch niemand vorgeschlagen.


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