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Frauen bewerten ihre Jobaussichten pessimistischer als Männer

08.10.2014  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: PricewaterhouseCoopers AG.

Vier von zehn Arbeitnehmerinnen sorgen sich um ihre berufliche Zukunft. Frauen schätzen ihre Fähigkeiten allgemein kritischer ein und legen bei der Wahl des Arbeitgebers mehr Wert auf weiche Faktoren.

Frauen blicken pessimistischer in ihre berufliche Zukunft als Männer: Knapp die Hälfte der Arbeitnehmer in Deutschland (49 Prozent) gibt sich zuversichtlich im Hinblick auf die Arbeitswelt der Zukunft. Sie sind überzeugt, künftig beruflich erfolgreich zu sein. Bei den Frauen sind nur 36 Prozent so optimistisch. Knapp vier von zehn Arbeitnehmerinnen (39 Prozent) sehen ihrer beruflichen Zukunft mit Sorge entgegen. Nur ein gutes Viertel (27 Prozent) der Männer teilt diese Bedenken. Ferner schätzen die befragten Frauen ihre Fähigkeiten selbstkritischer ein als die befragten Männer: 42 Prozent der Arbeitnehmer sind davon überzeugt, dass sie über alle Fähigkeiten verfügen, die sie für ihre Karriere benötigen. Bei den Arbeitnehmerinnen sind nur 37 Prozent dieser Ansicht. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Sonderauswertung der im Juli veröffentlichten PwC-Analyse „The future of work: A journey to 2022“. Für die Studie hat PwC rund 2.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland zu ihren Vorstellungen rund um die Zukunft der Arbeit befragt, davon 46 Prozent männlich und 54 Prozent weiblich.

„Nie waren die Karriereaussichten für Frauen besser als heute und trotzdem zeigt unsere Umfrage, dass Frauen pessimistischer in die Zukunft sehen als Männer – möglicherweise aufgrund der Erfahrungen, die sie auf ihrem Karriereweg bereits gemacht haben. Auch wenn wir zwar gerade den Beginn des Wandels hin zu mehr Diversity in den Führungsetagen erleben, wird der Prozess Zeit, Ernsthaftigkeit und Nachhaltigkeit brauchen“, kommentiert Susanne Eickermann-Riepe, Partnerin und Diversity Leader Advisory bei PwC in Deutschland.

Jobsicherheit und selbstbestimmtes Arbeiten stehen hoch im Kurs

Mit Blick auf die Jobsicherheit sind die Unterschiede zwischen den Befragten geringer: 52 Prozent der Frauen und 58 Prozent der Männer legen großen Wert auf Jobsicherheit. Ein Drittel der weiblichen Befragten gab an, dass sie in fünf bis zehn Jahren am liebsten selbstständig arbeiten möchten. Bei den männlichen Befragten streben 29 Prozent an, künftig ihr eigener Chef zu sein.

Weiche Faktoren rücken bei der Arbeitgeberwahl in den Fokus

Die unterschiedlichen beruflichen Vorstellungen von Männern und Frauen werden bei der Wahl des idealen Arbeitgebers deutlich: Frauen legen dabei mehr Wert auf weiche Faktoren. 67 Prozent der Arbeitnehmerinnen möchten für ein Unternehmen arbeiten, das soziale Verantwortung übernimmt. Bei den Männern lag dieser Wert bei 60 Prozent.

Arbeitnehmerinnen legen mehr Wert auf Privatsphäre

Für die weiblichen Befragten ist die klare Abgrenzung zwischen Freizeit und Arbeit wichtiger als für ihre männlichen Kollegen: Während 36 Prozent der Männer in der Befragung ihre Bereitschaft signalisierten, für die Aussicht auf eine sichere Arbeitsstelle ständig verfügbar zu sein, sind nur 32 Prozent der Arbeitnehmerinnen bereit, dieses Opfer zu bringen. Gleichzeitig würden knapp zwei Drittel der befragten Arbeitnehmerinnen (64 Prozent) ihrem Arbeitgeber keinen Zugang zu persönlichen Daten wie ihrem Social-Media-Profil gewähren. Bei den Männern lehnen dies nur 55 Prozent ab. „Mit Blick auf den demografischen Wandel, den Fachkräftemangel und den überwiegend weiblichen Nachschub von den Hochschulen sind Unternehmen darauf angewiesen, verstärkt Frauen zu rekrutieren. Um für beide Geschlechter attraktiv zu sein, sollten sich Arbeitgeber der unterschiedlichen Prioritäten bewusst werden und sie in ihrer Recruiting- und Personalstrategie entsprechend berücksichtigen“, resümiert Eickermann-Riepe.


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