25.01.2016 — Online-Redaktion Verlag Dashöfer. Quelle: German Graduate School of Management and Law.
Familienunternehmen sind ein starkes Rückgrat der Wirtschaft. Über die Hälfte der in der Privatwirtschaft beschäftigten Personen arbeiten in familienkontrollierten Unternehmen. Sie erbringen damit einen Anteil von 48 Prozent am deutschen Gesamtumsatz. Auch die Beschäftigungsentwicklung in Deutschland profitiert enorm von Familienunternehmen. Während die 500 beschäftigungsstärksten Familienunternehmen im Zeitraum von 2006 bis 2012 ihre Inlandsbeschäftigung um elf Prozent steigern konnten, reduzierten die nicht-familiengeführten DAX-Unternehmen ihre Mitarbeiteranzahl im Inland um sieben Prozent.
Familienunternehmen entwickeln sich häufig über organisches Wachstum. Das heißt, sie müssen von Anfang an sparsam mit ihren Ressourcen umgehen und sie sind an einer langfristigen Entwicklung von Technologien und Produkten interessiert. Der Familienkontext hat eine positive Wirkung auf die Innovationsfähigkeit. Durch kontinuierliche Verbesserungsprozesse und das Ausnutzen von Lerneffekten haben Familienunternehmen das Potenzial, zum Hidden Champion aufzusteigen.
Durch die regionale Identität entsteht eine langfristige Verbundenheit der Mitarbeiter zum Unternehmen. Vielfach sind die Eigentümer für die Mitarbeiter des Unternehmens im Betrieb sichtbar und schaffen ein Gemeinschaftsgefühl. Dies führt zu einem verantwortungsvollen Miteinander und die Hemmschwelle zur kurzfristigen Produktionsverlagerung ins Ausland steigt. Beim gesellschaftlichen Engagement – egal ob sozial, sportlich oder kulturell – legen Familienunternehmen Wert auf einen starken Bezug zum Unternehmensstandort. Familienunternehmen prägen damit Strukturräume und nutzen die regionale Identität als weiteren Erfolgsfaktor.
Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten würden viele Familienunternehmen nur Mitarbeiter entlassen, wenn es nicht anders geht. Diese Fürsorge wird von den Mitarbeitern mit einer starken Loyalität zum Unternehmen honoriert.
Familienunternehmen sind auf Dauer angelegt. Sie basieren oft auf der langjährigen Expertise der Gründer, denen der Bestand des Unternehmens am Herzen liegt. Im Gegensatz dazu versuchen sich wagniskapitalfinanzierte Startup-Unternehmen kurzfristig mit ihrer Idee am Markt durchzusetzen, was zum Teil erhebliche Scheiterrisiken birgt. Börsennotierte Unternehmen hingegen sind vom Blick auf die Quartalsbilanz getrieben. Jedoch können sie auch sehr kapitalintensive Aufgaben wahrnehmen und zeichnen sich durch eine hohe Effizienz aus.
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