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EU will Oligopol im Prüfungsmarkt aufbrechen

22.02.2011  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Rödl und Partner GbR.

Rödl & Partner begrüßt Durchgreifen von EU-Kommissar Michel Barnier

  • Bis November 2011wird Richtlinie zur Reform der Wirtschaftsprüfung vorgelegt
  • Konzentration bei der Prüfung von Finanzinstituten nicht hinnehmbar
  • Mittelstand soll vor Überregulierung geschützt werden
  • Weitreichende Änderungen im Markt der Wirtschaftsprüfung zu erwarten
Die Europäische Union will gegen die Konzentration im Prüfungsmarkt konsequent vorgehen. Noch bis November diesen Jahres will die Europäische Kommission eine Richtlinie zur Reform der Wirtschaftsprüfung vorlegen. Dies kündigte Binnenmarktkommissar Michel Barnier im Rahmen der heutigen Konferenz zum EU-Grünbuch Abschlussprüfung in Brüssel an.

Rödl & Partner begrüßt ausdrücklich das entschiedene Vorgehen für faire Wettbewerbsbedingungen im europäischen Prüfungsmarkt. „Es ist höchste Zeit, dass die Kommission entschlossen handelt“, erklärt Dr. Bernd Rödl, Gründer und Seniorpartner von Rödl & Partner, in Brüssel. „Für Monopolisten ist der Europäische Binnenmarkt ein ungemütliches Pflaster. Die Wirtschaftsprüfer tragen eine große gesellschaftliche Verantwortung und müssen unabhängig sein. Das Oligopol der angelsächsischen Prüfungskonzerne widerspricht den Grundsätzen eines freien Binnenmarktes. Ein fairer Wettbewerb unter den Wirtschaftsprüfungsgesellschaften ist im Interesse der Wirtschaft. Das Grünbuch der EU zur Abschlussprüfung ist ein Meilenstein auf dem Weg zu einer besseren Corporate Governance in Europa.“

Laut Barnier besteht gerade im Bereich der Prüfung von Kreditinstituten und Versicherungen großer Hand­lungsbedarf. Die Situation sei insbesondere in Deutschland extrem, wo nur zwei Prüfungsgesellschaften zur Auswahl stünden. Dies widerspreche dem Ziel der Unabhängigkeit der Wirtschaftsprüfer und könne nicht hingenommen werden. Barnier sieht insbesondere drei Maßnahmen, um das Oligopol in bestimmten Marktsegmenten aufzubrechen und neuen Akteuren den Zugang zu erleichtern:
  • Die Festlegung von Obergrenzen für den Marktanteil einer Prüfungsgesellschaft
  • Verpflichtende Joint Audits
  • Die Einführung eines „Europäischen Passes für Jahresabschlussprüfer“
Um einer Überregulierung vorzubeugen kündigte Barnier an, mittelständische Unternehmen von Regelungen für börsennotierte Unternehmen auszunehmen.

„Die Vorschläge der Kommission sind im Interesse der Unternehmen“, erklärt Dr. Peter Bömelburg, als Geschäftsführender Partner für die Wirtschaftsprüfung von Rödl & Partner verantwortlich. „Als einzige weltweit agierende, konzernunabhängige Beratungs- und Prüfungsgesellschaft mit Hauptsitz in Deutschland stehen wir bereit, unseren Beitrag für die gute Unternehmensführung zu leisten. Wir benötigen dafür aber faire Wettbewerbsbedingungen. Wir kennen die Anforderungen an eine weltweite Jahresabschlussprüfung internationaler Konzerne aus der täglichen Praxis. Wenn das Oligopol der angelsächsischen Prüfungskonzerne aufgebrochen wird, ist dies eine große Chance für die Entwicklung der europäischen Wirtschaftsprüfer.“

Quelle: Rödl & Partner
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