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Erfurter Architekturbüro erhält Auszeichnung

09.08.2012  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Landesbausparkassen LBS.

Neubau in der Altstadt zum "Goldenen Haus" gekürt

Die Landesbausparkassen und die Zeitschrift "Das Haus" suchten beim 30. Bauherren-Wettbewerb "Das goldene Haus" deutschlandweit nach den schönsten Beispielen für Bauen im Bestand. Bewerben konnten sich Bauherren, die durch den Umbau ihrer Bestandsimmobilie mehr Wohnraum gewonnen hatten, und solche, die eine Brache in der City gekonnt gefüllt hatten. Unter 77 Einsendungen vergab die Jury drei mit jeweils 8.000 Euro dotierte Hauptpreise. Eine der Auszeichnungen geht nach Thüringen. Der preisgekrönte Neubau steht in der Erfurter Altstadt in der Nähe des Doms. Mit dem Haus hat Prof. Joachim Deckert, Hausherr und Architekt (dma Deckert Mester Architekten) zugleich, seinen persönlichen Wohntraum verwirklicht. Von der Jury wird sein neues Zuhause gelobt als "hervorragendes Beispiel, wie man innerstädtische, problematische Baulücken meisterhaft, elegant und günstig füllen kann". Die Brachfläche entstand, als das mittelalterliche "Haus zur Rose" im Jahr 1986 abgerissen wurde. Die kommenden zwei Jahrzehnte klaffte die Lücke, denn das Grundstück galt als unbebaubar. Es ist 60 Quadratmeter klein und - wenn die benachbarten Brachen bebaut werden - an drei Seiten von Brandwänden eingefasst.

Schmuckstück auf unbebaubarem Grund

Der Neubau bietet auf vier Etagen 135 Quadratmeter Wohnfläche und 28 Quadratmeter Nutzfläche. Seine Straßenfront ergänzt die Flucht der mittelalterlichen Häuserzeile, indem sie die horizontalen Fensterbänder modern adaptiert. Ein Versatz ab Obergeschoss ahmt die Auskragung der Vorgängerfassade nach. Das Obergeschoss nimmt die alte Traufhöhe geschickt wieder auf. Durch die Dachterrasse wirkt das Gebäude zur Straßenseite niedriger als es ist. Das Beleuchtungsproblem lösten die Planer mit einem ausgeklügelten Lichtkonzept: Ein großes Oberlicht lässt an der Rückwand des Hauses Tageslicht ins Treppenhaus und die angrenzenden Wohnräume. Der Wohnwert des eleganten Gebäudes ist vorbildlich. Aus Kostengründen gibt es keinen Keller. Die reinen Baukosten sind, bezogen auf die Gesamtfläche, mit 1.521 Euro pro Quadratmeter niedrig, trotz hochwertiger Materialien und ausgefeilter Details. Eines davon hat besonderen Charme und ist auch für Passanten sichtbar: Die Blechschiebeläden, die den ebenerdigen Räumen Sicht-, Sonnen- und Einbruchschutz schenken, zeigen ein verspieltes, lasergestanztes Rosenmotiv, das an den Namen des alten Hauses erinnert.

Zum Wettbewerb

Seit 1983 haben die Landesbausparkassen und die Zeitschrift "Das Haus" im Rahmen ihres Bauherren-Wettbewerbs 313 Objekte ausgezeichnet und insgesamt 867 000 Euro an die Preisträger verteilt. Die in den vergangenen 29 Jahren mit Hauptpreisen ausgezeichneten Häuser sind online zu finden unter www.haus.de/dasgoldenehaus

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