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Energieausweise im Praxistest: Ergebnisse großenteils zufällig

06.10.2015  — Online-Redaktion Verlag Dashöfer.  Quelle: Zentralverband der Deutschen Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer e.V..

Der in Energieausweisen angegebene Energie­effizienzwert für Wohngebäude unterliegt wesentlich dem Zufall. Das ergab ein Test, den der Haus­eigentümer­verband Haus & Grund Deutschland an zwei repräsentativen Wohn­gebäuden durchführte.

„Es darf nicht von der Wahl des Energieberaters abhängen, ob ein Haus gute oder schlechte Energiewerte hat“ fordert Kai Warnecke, Haupt­geschäftsführer von Haus & Grund Deutschland. Statt mit aller Macht den Energie­ausweis im Markt zu verankern, müsse die Bundes­regierung dafür sorgen, dass die individuelle Energie¬beratung verbessert werde.

Haus & Grund hat in den vergangenen Monaten für ein Mehr- und ein Zwei­familien­haus Energie­ausweise erstellen lassen. Es wurden von insgesamt zehn verschiedenen Energie­beratern aus der Experten­liste der Deutschen Energie-Agentur (dena) sowie über ein Online­portal Verbrauchs­ausweise und Bedarfs­ausweise erstellt. Die ermittelten Energie­kennwerte differierten dabei um bis zu 46 Prozent. „Nicht einmal ein hoher Preis garantiert Qualität. Die Probleme lassen sich auch nicht ohne Weiteres mit einer besseren Qualifizierung der Energie­berater beheben. Die Probleme liegen im System“, sagte Warnecke. So bereite die für die Berechnung wesentliche Gebäude­nutzfläche in der Praxis erhebliche Probleme. Dies führe dazu, dass der ermittelte Energie­bedarf oder -verbrauch einmal auf kleine, einmal auf große Flächen bezogen werde – bei ein und demselben Haus, von unter­schiedlichen Beratern.

Der Verband schlägt vor, die Bedeutung von Energieausweisen für den Wohn­immobilienmarkt zu beschränken. Seit Mai 2014 muss beispiels¬weise der Energie­kennwert aus dem Energie­ausweis in Vermietungs­anzeigen angegeben werden. Wer diese Vorgabe missachtet, muss mit einem Buß­geld von bis zu 15.000 Euro rechnen. „Der Energie­kennwert gibt keinen Hinweis darauf, ob ein Mieter mit hohen oder niedrigen Heizkosten zu rechnen hat. Deshalb hat er in Anzeigen nichts zu suchen“, betonte Warnecke.



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